Das Wetter war an diesem April-Sonntag im Rheinland zum Glück nicht
ganz so schlecht wie die Vorhersagen. Der Wetterbericht hatte kalten
Regen Wind angekündigt. Der Himmel blieb zwar den ganzen Tag lang
trübe, Regen fiel jedoch nicht. Die Temperaturen waren erträglich.
Trotzdem wollt die Stimmung nicht richtig aufhellen. Dafür gab es
Gründe.
Erstaunlich viele Läuferinnen und Läufer stehen an diem Morgen mit
gemischten Gefühlen hinter der Startlinie. Der erste Marathon im Jahr,
trübes Wetter, Unsicherheit über die Form. Insgesamt 5.400 Handbiker,
Läuferinnen und Läufer begeben sich an diesem frühen Morgen in Bonn auf
die 42.195 Meter lange Marathonstrecke und auf die halbe Distanz. Der
Halbmarathon wird erstmals parallel zum Bonn-Marathon ausgetragen. Das
Teilnehmerfeld ist bei beiden Läufen etwa gleich groß.
Skaterwettbewerb gestrichen
Den Wettbewerb für die Inline-Skater haben die Veranstalter in diesem
Jahr gestrichen. Angemeldet hatten sich 6.000 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer. Die „geringe“ Teilnehmerzahl wird als enttäuschend
kommentiert, kann allerdings kaum erstaunen, denn in den nächsten
Monaten werden in der Region noch Marathonläufen in Düsseldorf,
Duisburg, Mainz, am Mittelrhein, im Ruhrgebiet, in Monschau, Köln,
Essen und im Siebengebirge ausgetragen. Marathonveranstaltungen, die
ein Freizeitläufer locker mit dem Fahrrad von Bonn aus erreichen kann.
Schön geschnitten – nicht ganz flach
Die Marathonstrecke ist gegenüber den vergangenen Jahren kaum verändert
worden. Sie ist schön geschnitten, etwas kurvig und nicht ganz flach.
Die Läuferinnen und Läufer starten auf Bonns historischem Marktplatz,
überqueren den Rhein, laufen sechs Kilometer weit durchs
rechtsrheinische Beuel. Zurück auf der linksrheinischen Seite laufen
die Sportlerinnen und Sportler am Rhein entlang, vorbei am alten
Regierungsviertel bis Bad Godesberg. Hier gibt es einen Wendepunkt für
die Halbmarathonläufer, die dann über die breite, zugige und weitgehend
publikumsfreie Adenauerallee zum Ziel auf dem Marktplatz laufen. Kein
besonders attraktives Ende für die Kurzstreckler.
Dottendorf und Poppelsdorf
Die Langstreckler setzen ihrem Weg über Godesberg und die Stadtteile
Friesdorf, Dottendorf, Kessenich und Poppelsdorf fort. Hier ist der
Zuschauerzuspruch wie in den letzten Jahren groß. Einheimische Läufer
treffen hier ihre Bekannten und bleiben gerne auf zwei Sätze und ein
Getränk am Streckenrand stehen. Echte Stadtmarathonatmosphäre. Die
letzten fünf Kilometer des Marathons führen über breite Straßen mit
wenig Publikum zurück zum Marktplatz im Zentrum der Stadt.
Schnell unterwegs waren bei den Damen Valentina Delion aus Moldawien in
2:36:47 vor Romy Spitzmüller aus Leipzig in 2:39:31. Schnellster Mann
war Peter Chemei aus Kenia in 2:15:04 vor Marek Jaroszewski aus Polen
in 2:15:20.
Überschattet wurde die ganze Veranstaltung in diesem Jahr von Tod eines Halbmarathon-Läufers im Rennen.
Frank Bielefeld