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Florence Kiplagat will Jahresweltbestzeit angreifen, Irina Mikitenko peilt Master-Weltrekord an

Berlin war 2001 der Ort, wo zum ersten Mal eine Frau die Marathon-Distanz unter 2:19 Stunden absolvierte: Naoko Takahashi (Japan), die als Ehrengast zum 40. BMW BERLIN-MARATHON gekommen ist, lief damals 2:19:46 Stunden. Vier weitere Läuferinnen haben seitdem in der deutschen Hauptstadt derartige Zeiten erzielt, der Streckenrekord der Japanerin Mizuki Noguchi steht seit 2005 bei 2:19:12. Am Sonntag (Start: 8.45 Uhr auf der Straße des 17. Juni) ist eine Zeit unter der prestigeträchtigen 2:20-Barriere wiederum das Ziel beim BMW BERLIN-MARATHON. Es wäre zugleich eine Jahresweltbestzeit, denn 2013 ist bisher keine Athletin unter 2:20 gelaufen. Die schnellste Zeit des Jahres erzielte die Kenianerin Priscah Jeptoo mit 2:20:15 im April in London.

Die Favoritin kommt auch am Sonntag aus Kenia: Florence Kiplagat, die ihre Bestzeit von 2:19:44 Stunden bei ihrem Sieg in Berlin vor zwei Jahren aufstellte und bereits Goldmedaillen bei den Crosslauf- und den Halbmarathon-Weltmeisterschaften (2009 und 2010) gewann, will ihre Bestzeit angreifen. „Ich bin in guter Form. Ich denke nicht, dass ich unter 2:19 laufen kann, aber ich möchte meine Bestzeit unterbieten", sagte die 26-jährige Florence Kiplagat.

Die Frau mit der schnellsten Bestzeit im Rennen kommt aus Deutschland: Irina Mikitenko (Eintracht Frankfurt) stellte bei ihrem Sieg in Berlin 2008 mit 2:19:19 Stunden den aktuellen deutschen Rekord auf. Die inzwischen 41-Jährige war vor zwei Jahren hinter Florence Kiplagat Zweite beim BMW BERLIN-MARATHON. Es ist aber nicht damit zu rechnen, dass Irina Mikitenko den Favoritinnen am Sonntag den Sieg streitig machen kann. Für sie wird es um eine sehr gute Platzierung gehen und um den Master-Weltrekord (Altersklasse ab 40 Jahre). Diese Marke steht bei 2:25:43 Stunden. Dass Irina Mikitenko nach wie vor in Topform ist, hat sie im Februar beim Tokio-Marathon, dem neuen World Marathon Majors-Rennen, gezeigt. Dort wurde sie Dritte in 2:26:41. „In meinem Alter ist es wichtig, neue Anreize zu finden. Denn das Training ist sehr hart und zeitintensiv. Es ging alles gut, so dass der Master-Weltrekord machbar sein dürfte. Aber man muss die 42 Kilometer natürlich erst einmal laufen – in einem Marathon kann viel passieren", sagte Irina Mikitenko, die auch mit 41 Jahren immer noch die mit Abstand beste deutsche Marathonläuferin ist.

Zum ersten Mal wird Sharon Cherop in Berlin an den Start gehen. Die 29-jährige Kenianerin hat 2012 den legendären Boston-Marathon gewonnen und war 2011 in Daegu (Südkorea) Dritte bei den Weltmeisterschaften im Marathon. Ihre Bestzeit steht bei 2:22:39 Stunden. „Mein Ziel ist es, in Berlin eine neue Bestleistung aufzustellen. Ich glaube, Berlin bietet die schnellste Strecke der Welt. Deswegen freue ich mich, dass ich hier an den Start gehen kann und bin zuversichtlich bezüglich einer Bestzeit", sagte Sharon Cherop.

Es ist lange her, dass ein Athlet aus den USA in Berlin eine Platzierung unter den besten Fünf erreichte. 1995 war Olga Appell Vierte, 1991 belegten Mark Plaatjes und Kim Jones jeweils zweite Plätze. Einen US-Sieg gab es in der Geschichte des BMW BERLIN-MARATHON noch nie. Das wird auch am Sonntag kaum passieren, doch zumindest ein Rang unter den Top fünf ist das Ziel von Desiree Davila. „Wenn es sehr gut läuft dann ist vielleicht sogar eine Podiums-Platzierung möglich", erklärte die 30-jährige US-Amerikanerin, die 2011 in Boston als Zweite mit 2:22:38 Stunden ihre persönliche Bestzeit aufstellte. Desiree Davila ist schon einmal in Berlin Marathon gelaufen: 2009 war sie Elfte bei den Weltmeisterschaften. Nach einem verletzungsbedingten Ausstieg beim Olympia-Marathon 2012 in London wird sie nun beim BMW BERLIN-MARATHON erstmals wieder über die klassische Distanz laufen. „Ich freue mich auf den Sonntag und habe gut trainiert. Es ist eine Art Comeback für mich, und ich hoffe auf ein schnelles Rennen. Aber 2:22 Stunden sind wahrscheinlich noch nicht wieder möglich", sagte Desiree Davila.

Zu beachten sein werden im Frauen-Rennen am Sonntag zudem die aus Kenia stammende Isabellah Andersson (Schweden), die mit einer Bestzeit von 2:23:41 Stunden an den Start geht, und Helah Kiprop. Die Kenianerin läuft in Berlin ihr Marathon-Debüt. Im April hatte sie den Vattenfall BERLINER HALBMARATHON gewonnen. Ihre Bestzeit über die „halbe Distanz" steht bei guten 67:39 Minuten.

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