Auch die zweite Auflage des 3000-m-Duells von Dortmund ging an Sabrina
Mockenhaupt. Die 23-jährige Läuferin der LG Sieg hatte vor einigen
Wochen bereits überraschend die acht Jahre ältere, routinierte Irina
Mikitenko (Eintracht Frankfurt) beim Leichtathletik-Meeting in Dortmund
geschlagen. Damals lief sie mit 8:46,02 Minuten die deutsche Jahresbestzeit und
unterbot damit ebenso wie die zweitplatzierte Mikitenko die Norm für die
Hallen-Weltmeisterschaften, die in zwei Wochen in Budapest stattfinden. Jetzt,
am ersten Tag der Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund, hatte wieder
Sabrina Mockenhaupt die Nase vorne.
Es war zwar Irina Mikitenko, die von Beginn an die Initiative ergriff und
für Tempo sorgte. Doch in der Mitte des Rennens drosselte sie deutlich und
so lange, bis schließlich Sabrina Mockenhaupt die Führungsarbeit
übernahm. Am Ende bewies die 23-Jährige, dass sie in dieser
Hallensaison in guter Form ist. Denn in einem langen Spurt ließ sie ihrer
Rivalin, die allerdings in den letzten Jahren immer wieder durch Verletzungen
zurückgeworfen wurde, keine Chance. Mit 8:53,77 Minuten rannte Mockenhaupt
zum schließlich noch deutlichen Sieg vor Mikitenko (8:57,67). Fast eine
halbe Minute trennte sie von Platz drei, den Ulrike Maisch (LAV Rostock) in
9:24,22 belegte.
“Ich habe schon vorher gewusst, dass es nicht einfach wird, und dass
Sabrina sehr gut in Form ist“, sagte Irina Mikitenko. “Ein zweiter
Platz ist schon etwas enttäuschend, aber ich freue mich, dass endlich auch
die nationalen Rennen wieder spannend sind.“ Während für Irina
Mikitenko die Hallen-Weltmeisterschaften kein Thema sein werden, wird Sabrina
Mockenhaupt in Budapest an den Start gehen. “In der letzten Runde habe
ich mir gedacht, jetzt lauf mal drauflos und wenn es nicht klappt, ist es auch
egal“, sagte Mockenhaupt, die zeitweise zusammen mit Irina Mikitenko
trainiert.
Spannend war auch das 3000-m-Finale der Männer. Hier verteidigte Jan
Fitschen (TV Wattenscheid) den Titel in 8:02,59 Minuten vor Filmon Ghirmai (LAV
Asics Tübingen), der bis 150 Meter vor dem Ziel an Fitschens Fersen klebte
und schließlich in 8:04,67 Minuten Zweiter wurde. Rang drei ging an
Sebastian Hallmann (LAC Quelle Fürth) in 8:12,90. Schon nach dem ersten
Kilometer (2:47,14 Minuten) war klar, dass es keine Jagd auf die Hallen-WM-Norm
von 7:50 Minuten geben würde. “Ich wollte kein Risiko eingehen, es
war ein reines Platzierungsrennen. Alleine hätte ich die Norm nicht rennen
können“, erklärte Jan Fitschen später. Er hatte sich zwar
mit Filmon Ghirmai abgesprochen, doch der war zu müde für das
höhere Tempo. “Ich habe in den letzten Tagen viele Klausuren
geschrieben, daher war ich etwas müde. Aber insgesamt bin ich sehr
zufrieden mit der Hallensaison – ich bin auf einem guten Weg nach Athen
zu den Olympischen Spielen“, erklärte Ghirmai.