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SIC in Zug...lohnt sich ein Blick ins Ausland?

Trotz vielfältiger Wettkampfangebote in allen Teilen Deutschlands, kann

ein Blick ins Ausland eine lohnenswerte Erfahrung sein. Was zweifellos auch

für andere Lebensbereiche gilt. In diesem Fall betrifft es den oftmals so

hochgelobten Swiss-Inline-Cup (SIC).

Am Vorabend des dritten Wertungslaufes der German-Blade-Challenge (GBC) in

Saarbrücken fand in Zug der siebte und zweitletzte Lauf im Rahmen des SIC

statt. Nach eigener Darstellung setzt sich die Philosophie des SIC aus drei

Aspekten zusammen. Die Organisation von Wettkämpfen für Top-Athleten

und Jedermann/-frau sowie eine große abschließende Party. Als Herz

des ganzen fungiert ein pulsierendes Inline-Village mit vielfältigen

Angeboten. Das ganze kompakt, beginnend am Samstag Mittag und endend am Samstag

Abend. Ein emotionales Erlebnispaket auf Rollen! Und das aller Wichtigste, die

Zielgruppe Nr. 1 bei allem ist “der Teilnehmer“!

In heimischen Gefilden ist man da doch eher Veranstaltungen gewöhnt,

die über den eigentlichen Wettkampf hinaus eher weniger zu bieten haben

und das zeitnahe auffinden von Ergebnisse im Internet zu einem langwierigen

Recherchemarathon ausarten lassen. Zu wenig Medieninteresse und Sponsoren,

mangelhafte Strukturen...viele Gründe werden schnell aufgeführt!

Alles nur Klischees und viel zu polarisiert

dargestellt?

Dies ist zu überprüfen! Sicherlich gibt es auch einige Ausnahmen

im bundesdeutschen Rennkalender, keine Frage! Trotzdem lässt der perfekte

Ablauf eines klassischen Samstags beim SIC einen schon staunen. Das beginnt

bereits beim Betreten des Inline-Village. Das sich so viele Unternehmen in

diesem Sport engagieren ist man nicht gewohnt. Ein riesiges zirkusartiges Zelt

mit Bühne und Leinwand stellt den Mittelpunkt dar, vielfältige

Cateringangebote runden den außergewöhnlichen Gesamteindruck ab.

4.500 Starter teilen sich auf in Internationale und nationale Teamfahrer

sowie endlos vielen roten T-Shirts, die im Fitness-Bereich zu tragen sind.

Diese werden jedem Erststarter in einem Skate-Rucksack mit noch weiteren

originellen Produkten übergeben. Die einzelnen Leistungskategorien, nach

denen auch die Startblöcke eingeteilt sind, verwirren fast ein wenig und

es fällt schwer sich leistungsgemäß ein zu ordnen. Zu empfehlen

ist, sich beim ersten SIC Ausflug von zu großem

leistungsmäßigen Ehrgeiz zu verabschieden um eher die

beeindruckenden Strecken zu genießen. Faszinierende Landschaften, ein

ständiges auf und ab mit rasanten Abfahrten ist schon sehr aufregend.

Gegen Regen und das auch noch in Form eines heftigen Gewitters ist auch der

SIC nicht gefeit. Kurz nach dem Start veränderten sich die

Witterungsbedingungen schlagartig und die Massen von Teilnehmern hatten doch

gewaltig zu kämpfen. Der Stimmung tat dies erstaunlicher Weise keinen

Abbruch. So klang der Abend bei südamerikanische Rhythmen, Filmszenen vom

Rennen sowie einer (zugegebener Massen auch hier verspäteten) Siegerehrung

in feuchtfröhlicher Atmosphäre aus.

Was bleibt als Fazit?

Ein Blick über die Grenzen lohnt sich! Die Hoffnung auf eine

große Zukunft unseres Sportes wird wieder mal genährt! Was in der

kleinen Schweiz -mit kurzen Wegen- perfekt funktioniert, würde bei uns in

gleicher Form wohl eher nicht gehen! Die Vielfalt unserer heimischen Rennen in

so unterschiedlichen Regionen haben zweifelsohne auch ihren Reiz.

Ach ja, die Sieger hießen:

Theresa Cliff (Kia Verducci International) in 1:12:49 bei den Frauen und

Fabien Rabeau in 58:41 (Rollerblade World) bei den Männern.

A. Uphues