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The State of the Sport - July 2004

Im folgenden veröffentlichen wir einen Bericht über "The

State of the Sport - July 2004". Dieser Beitrag erschien im "USATF

Road Running Information Center" einer Untergliederung des US Track &

Field Federation (Leichtathletik- Verbandes der USA).

Mit ausdrücklicher Genehmigung von Ryan Lamppa (Running USA Media

Director) kann der real,- BERLIN-MARATHON diesen Bericht veröffentlichen.

Die gesammelten Daten, Fakten, Erkenntnisse und Perspektiven für die

Zukunft sind vorbildhaft für Läufer, Lauf-Organisatoren und auch

für Händler und Industrie.

Ganz im Gegensatz zum Deutschen Leichtathletik-Verband, wo es keine

derartige spezielle Arbeitsgruppe gibt, die sich mit diesen wichtigen Themen

der Entwicklung des Laufsports in Deutschland - als auch der Leichtathletik -

gibt, sind wir den Verfassern dankbar für die Genehmigung für die

Publizierung. Die Entwicklung in den USA - auf den meisten Gebieten - ist fast

immer für Europa dann trendsetzend, insofern können alle aus dem

Beitrag ihren "Honig saugen", denn damit wissen wir alle, in welche

Richtung es künftig gehen wird.

Die interessanten Zusammenhänge und Erkenntnisse des Berichtes

benötigen keiner weiteren Kommentierung, sie sollten aber allen zu denken

geben, die an einer Weiterentwicklung des Laufsports interessiert sind, den

Läufern, erst recht den Organisatoren - und - vielleicht liest auch mal

jemand drüber vom zuständigen Verband.

Horst Milde

Der Lage des Sports - Juli 2004

Der diesjährige Bericht des USA Track & Fields Road Running

Information Center (USA Leichtathletik Straßenrennen Informations-Center)

über den Stand des Sports untersucht 3 primäre Bestandteile der

amerikanischen Laufwelt -

  • 1. Die Industrie
  • 2. Die Teilnehmer
  • 3. Das Straßenrennen

Die Industrie, individuelle Läufer und Wettkampfteilnehmer ernten die

Vorteile eines nationalen Fokus auf Fitness und Leistung. Die Umsätze der

laufbezogenen Kleidung wachsen weiter mit einer höheren Rate als bei jeder

anderen Sportbekleidungskategorie, und auch Lauf-Publikationen verzeichnen ein

stetiges Wachstum.

Bemerkung des Herausgebers: Die Zahl der Finisher

(Läufer im Ziel) bei U.S. Straßenrennen hat sich seit 1993 um 60%

erhöht. Marathon Trainingsprogramme zeigen auch einen expansiven Trend.

Ironischerweise resultieren aus der Konzentration auf Langstrecken-Trainings

und vieler neuer Events Rückgänge bei kürzeren

Straßenrennen. Lauforganisationen müssen Ihre Pläne im Zuge der

Entwicklung des Sports neu ausrichten, um das Potential voll zu entwickeln.

Lage des Sport, Teil 1: Die Laufindustrie

Laufen als starke Komponente der Erholung der Sportartikelindustrie

Kleidungs- und Schuhverkäufe

Die U.S. Sportartikelindustrie, wie es in dem internationalen

"Freizeitmarkt Bericht" der SGMA vom 29. Juni festgestellt wird,

erzielte in 2003 $68,6 Milliarden Umsatz. 2002 waren es $68,3 und 2001 $66,9

Milliarden Umsatz. Die größte Kategorie, Sportbekleidung,

verzeichnete einen kleinen Umsatzrückgang auf $22,8 Milliarden

während sich der Sportschuhverkauf um 4,2% auf $9,73 Milliarden Umsatz

erhöht hat. Die SGMA Zahlen basieren auf Versandmengen der Hersteller

(inklusive Importe) im U.S. Markt und benutzen Großhandelspreise auf

Dollarbasis.

Innerhalb dieses relativ flachen Marktes haben Laufprodukte sich gut

verkauft. Die Verkaufszahlen an Endverbraucher, die in "The Sporting Goods

Market in 2004" durch die National Sporting Goods Association dokumentiert

wurden, zeigen auch einen Rückgang der Käufe von athletischer und

Sportbekleidung von 2003 im Vergleich zu 2002. Allerdings ist der Wert der

gekauften Laufbekleidung ($651 100 000,-) um 10% gewachsen. Die

größte Steigerung, die in der gesamten Bekleidungsindustrie zu

verzeichnen ist.

Laut des gleichen NSGA Berichtes sind die Verkäufe von Lauf- und

Joggingschuhen bereits im fünften Jahr hintereinander mit 35 981 000 Paar

(6% mehr) auf insgesamt $1 802 014 000,- (4% mehr) gewachsen. Der Wert der

"Bahnschuh"-Verkäufe steigerte sich um 9% auf $40 165 000.-

während der der Cross-Laufschuhe um 9% auf $23 986 00 gefallen ist.

Händler und Hersteller

Die populärste Händlerform für die Verkäufe von Lauf-

bzw. Joggingschuhen bleibt laut NSGA der Spezialläden für

Leichtathletikschuhe (21,4% der Einheiten und 28,3% der Dollar). Der

Durchschnittsverkaufspreis für Lauf-/Joggingschuhe in 2003 war $ 50,08 im

Vergleich zu $ 50,99 in 2002. Der höchste Durchschnittspreis der in 2003

für Lauf-/Joggingschuhe gezahlt wurde ($ 66,90) wurde im Versandhandel

bezahlt, der nur 2,2% der gesamten Einheiten ausmacht.

Nike, der Sponsor der USA-Leichtathletik-Nationalmannschaft hat laut des

2003 Markenberichts der NSGA mit 33% den größten Marktanteil in der

Kategorie Lauf-/Joggingschuhe. Der Hersteller mit der größten

Steigerung ist New Balance mit 18,8% Marktanteil in 2003 im Vergleich zu 16,7%

Marktanteil in 2002. Die ersten 4 U.S. Schuhfokussierten Firmen sind in der

Juni Ausgabe des SGMA´s "Sports Edge" nach Einnahmen

aufgelistet, wobei Nike $ 10697 Milliarden, adidas USA $ 7,4 Milliarden, Reebok

$ 3,4853 Milliarden und Puma $1,5991 Milliarden verzeichnen. Die Verdienste des

vierten Quartals die Nike angibt, stiegen zum Teil aufgrund der

Popularität des Shox Laufschuhs und des verbesserten Verhältnisses

mit dem wichtigsten Kunden, Footlocker, um 24%.

Nike ist auch Teil anderer Hersteller und Händler, die 2004

substantielle Profite machten. Die Verkäufe im ersten Quartal, das am 31.

Mai endete, kletterte um 17% von $ 2,99 Milliarden auf $ 3,49 Milliarden.

Brook`s Geschäftsjahr bis zum Ende Mai 2004 wuchs um 34,7% in der

speziellen Lauf-Verkaufsschiene, und die gesamten Verkäufe des

Unternehmens wuchsen im Vergleich zur gleiche Zeitspanne in 2003 um mehr als

33,2%.

Einer der erfolgreichsten Spezialhändler, Finish Line, hatte Einnahmen

von $ 757,7 Millionen in 2003 und ein berichtetes Wachstum von 24% bei

Nettoeinnahmen im ersten Quartal 2004. Finish Line CEO Alan Cohen sagte

folgendes über den Einfluss, den die Entwicklung des Sports auf die

Verkäufe in den 550 Läden hat: "Bei Finish Line sehen wir bei

unseren Kunden ein wiedererstarktes Interesse in der Laufkategorie in Bezug auf

Wettkampfschuhe. Wir glauben, dass diese Wiederbelebung durch die

Einführung neuer und aufregender Produkte und Marketingkampagnen von

Schlüsselhändlern in Verbindung mit den bevorstehenden Olympischen

Spielen noch verstärkt wird."

Lauf-Medien

Diese Entwicklung ist auch für den Printmediensektor Sport gut. Carol

Lassester Rice, Herausgeber der Running Times, berichtet, dass sich die Auflage

in 2003 um 12% gesteigert hatte und das 2004 auch noch eine Steigerung zu

erwarten ist. Auch der Internetverkehr bei runningtimes.com war in 2003 um 100%

größer als in 2002 und die Werbeeinnahmen in 2004 sind mehr als 5%

besser als im letzten Jahr.

Laut des Präsidenten Larry Eder hat das Lauf-Network vier

Veröffentlichungen dazu bekommen und 2004 damit insgesamt 31. Die

Verkäufe sind im Vergleich zu 2003 um 11% gestiegen, und man verzeichnete

jeden Monat 1,6 bis 2 Millionen Besucher der Webseite runningnetwork.com. Er

führt das Wachstum in den Vereinigten Staaten auf die Rückbesinnung

der Industrie auf Laufschuhe - besonders die authentischen und real heritage

(retro) Produkte die von Asics, Nike, New Balance, Reebok und Brooks

gefördert werden - und auf den Jugendmarkt zurück.

Runner`s World Werbeseiten waren nach Informationen des PIB (Publishers

Information Bureau / Herausgeber- Informations-Büro) in 2003 um 12,6%

besser als in 2002, und für die ersten 6 Monate in 2004 war bereits eine

Steigerung von beeindruckenden 20,4% im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2003

zu verzeichnen. Als Anerkennung für die erfolgreichen

Managementanstrengungen im Vertriebsbereich hat Runner`s World kürzlich

den führenden Circulation Excellence Award in der Kategorie 400.000 -

999.999 Auflagenstärke im Bereich Endverbraucher-Magazine erhalten.

Zukunftsbericht

Teil II beschreibt den amerikanischen Läufer und vergleicht heutige

Teilnehmer mit denen von 1993 und 1998.

Teil III untersucht Trends von U.S. Straßenrennen und präsentiert

die größte Laufveranstaltungsliste von 2003.

Quellen

NSGA = National Sporting Goods Association. Um Informationen über eine

der erwähnten NSGA Pblikationen zu erhalten, schicken Sie eine Email an

info@nsga.org, oder per Tel.:(847) 296-6742 oder unter: www.nsga.org

SGMA International = Sporting Goods Manufacturers Association. Informationen

über eine der erwähnten SGMA Pblikationen zu erhalten, finden Sie

unter: www.sgma.com

Die Lage des Sports Teil II: Der amerikanische

Läufer

Den typischen Läufer von heute gibt es in allen Größen,

könnte genauso gut weiblich als auch männlich sein, benutzt das

Internet 16 Stunden die Woche und lebt wahrscheinlich in einem Haushalt mit

überdurchschnittlichem Einkommen und hat eine überdurchschnittliche

Ausbildung. Die Läuferdaten von 2003, die von der American Data, Inc.

(ASD) und der National Sporting Goods Association (NSGA) zur Verfügung

gestellt werden, sind ähnlich, wie die Zahlen von 2002 und haben sich seit

1998 nicht dramatisch verändert. Das Wachstum des Sports ist im Bezug auf

die Händlerverkaufszahlen und der Teilnehmerzahlen bei

Laufveranstaltungen, welche in Tabelle 3 und 4 zusammengefasst sind,

offensichtlicher. In 2003 wurden 32,6% mehr Lauf- und Joggingschuhe gekauft,

als in 1993. In der selben Zeit haben sich die Teilnehmerzahlen bei

Straßenrennen um 60% gesteigert.

Wie in den Tabellen 1 und 2 dargestellt wird, haben sich die demographischen

Daten zwischen 1998 und 2003 nicht signifikant verändert. Es gibt

allerdings seit 10 Jahren mehr Veranstaltungsteilnehmer, und das

Durchschnittsalter hat sich um 1-2 Jahre erhöht.

Tabelle 1: Läufer/Jogger Daten von ASD Superstudy of Sports

Participation (Superstudie von Sport-Teilnehmerzahlen)

19982003
a.)Gesamt U.S. Läufer/Jogger (laufen 1x im Jahr)34 962 00036 152 000
Prozent Frauen46,1%42,0%
Haushaltseinkommen > $75 0009 869 00012 836 000
Laufen seit 10+ Jahre9 787 00011 914 000
Haushalt mit Internetzugang32 731 000
 
B.)Häufige Läufer (100+Tage/Jahr)10 694 00010 456 000
Prozent Frauen40,9%40,6%
Durchschnittsalter (Mittel)28,1 yrs30,6 yrs
Prozent 6-17 Jahre34,7%29,2%
Prozent 18-24 Jahre16,6%18,5%
Prozent 25-34 Jahre15,0%14,0%
Prozent 35-44 Jahre17,1%16,5%
Prozent 45 Jahre+16,621,8

Table 2: Läufer/Jogger Zahlen aus NSGA Sports Participation

(1)

19982003
Gesamt U.S. Läufer/Joggers (6+ Tage/Jahr)22 525 00022 937 000
Prozent Frauen45,7%46,1%
Laufen Tage/Jahre Durchschnitt75,981,5
Haushalt mit Kindern unter 18 (54.5%)12 504 000
Internetbenutzer (80.9%18 552 000

Ein wichtiger Unterschied seit 1998 ist die Expansion des Internets. Von

allen Sportarten die die NSGA in 2003 verfolgt hat, ist die Lauf- und

Jogginggruppe die mit dem höchsten prozentualen Anteil von

Internetbenutzern (80,9%) und ASD berichtet, dass 90,5%, 32,7 Millionen, der

Läuferhaushalte einen Internetanschluss in 2003 hatten.

Tabelle 3: Laufen/Jogging Einzelhandelskunden aus NSGAs Sporting

Goods Market (2)

199319982003
A. Gekaufte Lauf/Joggingschuh-Paare27 136 00029 405 00035 981 000
 
B. Demografische Daten der Schuhträger
199319982003[U.S.]
Prozent Frauen38,4%43,0%48,1%[50,9%]
Prozent mit Haushaltseinkommen $75,000+22,9%23,1%44,8%[26,8%]
Prozent mit College, ohne Abschluss32,3%32,9%30,5%[36,1%]
Prozent mit Hochschul-Abschluss48,3%50,2%53,6%[33,0%]
Prozent 17 und jünger19,8%24,8%19,3%[25,3%]
Prozent 18 - 248,8%11,7%8,9%[9,8%]
Prozent 25 - 3423,8%18,5%24,4%[13,8%]
Prozent 35 - 4422,8%19,6%22,5%[15,6%]
Prozent 45+24,8%25,4%24,9%[35,5%]

Wie bereits in "Teil I: Die Laufindustrie" erwähnt, war 2003

das fünfte Wachstumsjahr hintereinander für den Verkauf von Jogging-

und Laufschuhen. Die obige Tabelle 3 beinhaltet die wichtigsten Zahlen der

ausführlichen Daten, die von der "Sporting Goods Market 2004"

(NSGA-2) bereitgestellt werden. Beachten Sie, dass der demografische Teil der

Tabelle die Benutzer der Schuhe und nicht die Käufer beschreibt. Es gibt

einen klaren Trend dazu, dass gleichviel Frauen wie Männer laufen, wobei

2003 die Altersgruppenverteilung überraschend ähnlich war, wie in

1993. Die Zahlen von 2003 vom Statistischen Amt werden in Klammern als Referenz

mitgeliefert. In 2003 hatten 53,6% der Laufschuhkonsumenten ein

College-Abschluss. Der Gesamtprozentsatz von Collegeabsolventen liegt im

nationalen Durchschnitt bei 33%. Die Zahl der Einkommensstarken Läufer und

angehenden Läufer war groß: 44,8% im Vergleich zu 26,8% für die

gesamte USA.

Tabelle 4: U.S. Straßenlauf-Teilnehmerzahlen aus der USATF

RRIC

199319982003
geschätzte Finisher bei allen U.S. Rennen und Läufen ohne Zeitnahme4,8 Mill.6,8 Mill.7,7 Mill.
Prozentsatz von Frauen bei Rennen & und Läufen ohne Zeitnahme28%39%52%
Geschätzte Finisher bei allen Events mit Zeitnahme6,5 Mill.
Prozentsatz von Frauen nur bei Events mit Zeitnahme47,5%
Prozentsatz der Masterklasse (40 Jahre+)38%40%41,1%
2003 Altersklassenverteilung bei Rennen
FrauenMännerAlle
Durchschnittsalter der Rennteilnehmer34,9 Jahre38,5 Jahre36,8 Jahre
6 - 17 Jahre [beinhaltet keine Kinderläufe]7,7%7,2%7,4%
18 - 24 Jahre10,6%6,0%8,2%
25 - 34 Jahre33,0%25,0%28,8%
35 - 44 Jahre26,9%29,1%28,1%
45+ Jahre21,9%32,8%27,6%
47,5% Frauen52,5% Männer

Beide Tabellen 1 und 4 dokumentieren eine leichte Steigerung des

Prozentsatzes der Masterläufer. Der signifikanteste Trend war die

Steigerung des Frauenanteils von 28% in 1993 auf 52% in 2003, der mit einem

ähnlichen Trend im Einzelhandeslverkauf einhergeht. Selbst wenn die

frauenspezifischen Läufe ohne Zeitnahme aus der Betrachtung herausgenommen

werden, bleibt der Frauenanteil bei Laufveranstaltungen bei 47,5%. Der hohe

Prozentsatz an Erwachsenen über 25 Jahren und älter ist eine weitere

Charakteristik sowohl von Läufern und Schuhbenutzern. Die Millionen von

Schuhen, die für die Jugend unter 18 Jahren gekauft werden, tauchen bei

Straßenrennen in dem Maße nicht in Erscheinung. Obwohl die Zahlen

der USATF RRIC die Kidsläufe ohne Zeitnahme nicht beinhalten, liegen die

Zahlen, der jungen Teilnehmern an Veranstaltungen substantiell unter denen der

potentiellen Märkte. Laufveranstaltungen könnten vielleicht auch die

große Gruppe der "Vielläufer" anzapfen, die 18-24 Jahre

alt sind (s. Tabelle 1).

Quellen

ASD = American Sports Data 2003 Superstudy of Sports Participation, Voulume

I. Für weitere Informationen über Sportdemografische Produkte und

angebotene Services, kontaktieren Sie: Harvey Lauer at American Sports Data,

Inc., 234 N. Central Avenue, Hartsdale, N.Y. 10530 or go to

americansportsdata.com.

NSGA = National Sporting Goods Association. (1)=NSGA Sports Participation

Series I für 1998 und 2003. (2)=NSGA Sporting Goods Market 2004,

erweiterte Disk-Version. Um Informationen über NSGA Produkte und Services

zu erhalten, schicken Sie eine Email an info@nsga.org, oder per Tel.:(847)

296-6742 oder unter: www.nsga.org

USATF RRIC = USA Track & Field Road Running Information Center, 385 Oak

View Lane, Santa Barbara, CA 93111. Für Fragen bzgl. demografischen

Materials, kontaktieren Sie bitte Linda.Honikman@usatf.org oder per Tel.: (805)

696-6232.

Die Welt des Sports von USATF Road Running

Information Center (RRIC)

Part III: das Straßenrennen

2003 Finisherzahlen steigen bei Rennen über längere und

sinken bei Rennen über kürzere Distanzen

Zum ersten mal seitdem USA Track & Field angefangen hat

Veranstaltungsgrößen zu dokumentieren (1987), sind die

Gesamt-Finisherzahlen zum Vorjahr, 2002 zu 2003, zurückgegangen. Es ist

ein bescheidener Rückgang von 1%, aber es ist ein Warnzeichen für

Lauforganisatoren von bestimmten Veranstaltungen. Es war nicht

überraschend, dass die berichteten Finisherzahlen bei

Wohltätigkeitsläufen (Charity) zurückgehen, da diese

Veranstaltungen einen freiwilligen Zeitnahmeservice gegen eine Gebühr

anbieten, welchen die Mehrheit der Teilnehmer nicht wählt. Obwohl

ungefähr 60% der Wohltätigkeitsveranstaltungen eine Steigerung bei

den Teilnehmerzahlen verzeichnen können, sind die Finisherzahlen dieser

Veranstaltungen, die der USATF RRIC übermittelt wurden signifikant

niedriger als die von 2002. Damit die Zahlen von 2002 mit den Zahlen von 2003

sinnvoll vergleichbar sind, sind alle Wohltätigkeitsveranstaltungen nicht

in dem Gesamtwachstum enthalten.

Die untere Tabelle illustriert, dass mit der Ausnahme des 4 Meilen Rennens,

sich das Rennwachstum durch die Renndistanz der Veranstaltungen beeinflusst

wird, wobei die Trennlinie 15km und 10 Meilen darstellt.

Geschätzte Zahlen von 2003 Finishern bei den U.S.

Veranstaltungen mit Distanzangabe

2003 Gesamt% Änderung
bei gleichen
Veranstaltungen
1 Mile428 000-3%
5 km2 950 000-4%
4 Miles201 0003%
8 km / 5 Miles583 000-4%
10 km1 018 000-2%
12 km107 000-8%
15 km208 000-7%
Halb-Marathon465 0004%
20km/25km/30km121 0004,5%
Marathon400 0002%
Andere1 188 000-2%
7 669 000

Rennwachstum beeinflussende Faktoren

Die USATF RRIC hat die Daten untersucht und mit Renndirektoren und

Laufverantwortlichen aus verschiedenen Teilen des Landes gesprochen, um

festzustellen, ob das Muster der Rückgänge bei Veranstaltungen

über kürzere Distanzen ein nationales Phänomen ist. Michigan und

South Carolina hatten bessere Wachstumszahlen (bis zu 9% bzw. 15%) und andere

waren unterhalb des nationalen Durchschnitts, wie Carolina (8% weniger) und

Minnesota (9% weniger). Es gab aber viel Einigkeit bzgl. der Gründe, die

das Wachstum am stärksten beeinflussen. Einige der erwähnten Faktoren

waren die gleichen wie vor 10 Jahren, aber insgesamt sind die Gründe

komplexer und der Grund, der den Rückgang am stärksten beeinflusst -

Lauftrainingsprogramme - wurde 1994 noch nicht einmal erwähnt.

Gründe für weniger Straßenrennen-Finisher in 1994

(alle Distanzen)

1. Zu wenig Werbung

2. das Wetter

3. Zu viele Veranstaltungen

Gründe für weniger Straßenrennen-Finisher bei

kürzeren Renndistanzen in 2003

1. Trainingsprogramme waren nicht mit der Veranstaltung verknüpft

2. Zu viele Events zu kurz vor dem Veranstaltungstag

3. Der Grund der Wohltätigkeit dient nicht der Befriedigung der

Läufer

4. Mangel an Einmaligkeit und/oder es hat sich in den vergangenen Jahren nichts

verändert

5. Zu wenig Werbung

6. das Wetter

7. Veranstaltungsgebühr, Wirtschaftslage

Lauftrainingsprogramme - beides Grund und Heilmittel für den

Renn Rückgang

Erwachsenen Trainingsprogramme sind populärer denn je. In Minnesota

z.B. sind viele Gruppen mit dem National Team in Training Programmen, wie auch

mit anderen Programmen, assoziiert, und die Anmeldungen steigen weiter. Laut

lokalen Läufern unterstützen diese Programme das Training mit der

Gruppe und befriedigen die sozialen und athletischen Bedürfnisse der

Teilnehmer. In anderen Staaten sagten Läufer, dass es unmöglich ist

Rennen am Wochenende zu bestreiten, die oft einem benötigten langen

Trainingslauf entsprechen. Auf der anderen Seite sind Teilnehmer oft motiviert

einen lokalen 25km Lauf oder Halbmarathon mitzumachen, der gut in den

Vorbereitungsplan für einen bestimmten Marathon passt.

Der zweitwichtigste Grund für den Rückgang - zu viele

Veranstaltungen - sind schon sein Jahren ein Faktor. Julia Emmons, Race

Direktorin des Atlanta Track Club, berichtet, dass es seit 20 Jahren 150 Rennen

pro Jahr in Ihrer Stadt gibt. In anderen Regionen ist dies ein neueres Problem.

Die Anzahl der kleineren 5km Rennen im speziellen hat die Teilnehmerfelder auf

viele Gegenden verteilt. In 2003 sind 596 neue 5km Strecken zertifiziert

worden, womit die Gesamtzahl der Strecken dieser Distanz auf 4.962 erhöht

wurde (Stand: März 2004) - mehr als 50% der Gesamtzahl von 9.530. Wenn es

jedes Wochenende mehrere Rennen über kürzere Distanzen gibt, wird es

immer wichtiger gute Qualität und etwas Besonderes zu bieten.

Komponenten des Erfolgs

Zwei Veranstaltungsmodelle für Rennen über kürzere Distanzen,

die 2003 signifikanten Erfolg hatten, waren das Nike Run Hit Wonder 5km und

10km und die Veranstaltungen, die von Sports Bakers in Richmond Virginia

organisiert wurden - Ukrop`s Monument 10km und NTELOS 8km. Es ist kein Zufall,

dass beide Organisationsgruppen Trainingsprogramme anbieten, die speziell auf

die eigenen Veranstaltungen zugeschnitten sind.

Das Nike Run Hit Wonder begann mit einer mit 10.000 Teilnehmer ausverkauften

Veranstaltung in 2003 in L.A. und expandierte seitdem zu 20.000 Teilnehmer in

L.A. diesen April. Ausserdem stehen ähnliche Run Hit Wonder Rennen in New

York (in 30 Tagen ausgebucht), Portland und Chicago auf dem Programm. Das

Rahmenprogramm beinhalte hochklassige Musikprogramme entlang der Strecke (mit

viele "One Hit Wonder" Bands) und waren von starken

Werbemaßnahmen flankiert, inklusive einer sehr attraktiven Webseite

(www.nikerunhitwonder.com). Deren kostenfreien "free and conditioning

runs" sind an verschiedenen interessanten Stellen wie Niketowns,

Starbucks, Bars, Restaurants und sogar im Santa Monica Senioren Center

abgehalten worden. Um weiterhin die Werbe- und individuellen Fitnessziele

dieses Programms zu unterstützen, haben Läufer Laufkarten für

weitere Teilnahmen mit Anreizen erhalten. Preise gibt es z.B. für die

Teilnahme an 9 Laufveranstaltungen, wenn man einen Freund oder Freundin

mitgebracht hat oder ein paar Nike Schuhe ausprobiert hat. Preise sind u.a.

eine freie Teilnahme beim nächsten Rennen und eine Einladung zu einem VIP

Event eine Woche vor dem Rennen. Rennorganisator Jason Cohn und Ry Benevides

sagten, dass die Trainingsprogramme mit 5.000 Teilnehmern an 6 Standorten in

2003 und 12.000 Läuferinnen und Läufern an 12 Standorten dieses Jahr,

eine wichtige Komponente des Erfolgs der Veranstaltung waren. Sie berichteten,

dass ungefähr die Hälfte der Teilnehmer vorher noch an keinem Rennen

teilgenommen hatten und das Durchschnittsalter für teilnehmende Frauen und

Männer bei 31 Jahren lag. Nike will das Training auch für die

Unterstützung des neuen Nike 26.2 Marathon und Halbmarathon für

Frauen am 24. Oktober in San Francisco nutzen. Das Programm wird von dem

Leukemia and Lymphoma Societys Team in Training durchgeführt.

Das Ukrop`s Monument 10km Rennen verbucht eine stetige Steigerung seit der

Anfänge mit 2.184 Finishern (0), 3,848 (1), 5,360 (2), 7,469 (3) und

11,345 (4). In den letzten 2 Jahren war die Veranstaltung 5 Wochen vor der

Veranstaltung im März ausgebucht. Die NTELOS 8km, welche ein Teil des

erfolgreichen Sun Trust Richmond Marathon Wochenendes in November sind, ist

auch seit 2000 mit 2377 Finishern in 2002 und 3227 Finishern in 2003 stetig

gewachsen. Laut der Sports Backers Direktorin der Veranstaltungen, Tracy

Russell, hatte der erste Ukrop`s in 2000 auch schon das ganze Drumherum

inklusive Musik entlang der Strecke und ein große Festival nach dem

Rennen. In 2002 wurde ein 10 wöchiges Trainingsteam für die 10km in

Verbindung mit dem YMCA, das 890 Teilnehmer hatte, ins Leben gerufen. In 2003

war die Trainingsgruppe auf 2.802 Teilnehmer angewachsen. Sie hatten auch durch

deren NBC Partner Unterstützung bei der Verbreitung des Trainingsaspekts.

Russell glaubt, dass das erfolgreiche Trainingteam eine entscheidende Hilfe

für de 10km und die NTELOS 8km war. Das Trainingsprogramm im Frühjahr

führt eine neue Gruppe von Läufern zu einem Fun Event und Fitness

Aktivitäten. Viele kehren dann im Herbst zurück, um am 8km Rennen

teilzunehmen. Sports Bakers bieten auch ein Trainingsprogramm für den

Marathon an und hat 495 Registrierungen für das diesjährige 25 Wochen

Programm.

Obwohl das Nike und das Sports Backers Event viele interessante und

einmalige Eigenschaften haben, benutzen sie auch einige Erfolgskomponenten, die

auch bei anderen erfolgreichen Veranstaltungen zum Tragen kommen und unten

aufgeführt werden.

Gründe für das Wachstum von Straßenrennen über

kürzere Distanzen in 2003

1. Training im Bezug zur Veranstaltung

2. Signifikante Marketing und Werbemaßnahmen

3. Hohe Qualität, gutes Preisleistungsverhältnis

4. Musik entlang der Strecke, Unterhaltungsprogramm

5. Teil einer Serie, Grand Prix oder Meisterschaft

Rennveranstalter von Events über kürzere Distanzen müssten

erfolgreich sein, wenn sie zumindest einige der oben aufgelisteten Faktoren in

Ihre Veranstaltungen einbauen. Gerade wo die

Wohltätigkeits-Laufveranstaltungen das wettkampforientierte

Rennveranstaltungsmodell ergänzen und Spaß und Musik den

Schweiß ersetzen, könnte die Betonung auf Fitness der Schlüssel

zum Laufwachstum in der nächsten Zukunft sein. Renn Direktoren bemerken

z.B. auch schon mehr jüngere Frauen, die an Ihren Veranstaltungen

teilnehmen, die offenbar mehr durch Ziele wie Gewichtsabnahme als durch das

Sammeln für einen wohltätigen Zweck oder schnelle Zeiten motiviert

sind.

Quelle: USATF Road Running Information Center

www.runningusa.org