Be a berlin legend!

Be a Berlin legend!

Es ist deine ROAD 2 BERLIN LEGEND


Der Weg zur #berlinlegend ist so vielfältig, wie unsere Teilnehmenden. Folge unseren ausgewählten Athlet:innen auf der Road 2 Berlin Legend und lass dich von unseren Aktionen und Gewinnspielen zum RUN FOR JOY inspirieren.


  • Egal, welche Motivation und welche persönliche Geschichte dich und unsere Athlet:innen am 24./25. September an die Startlinie bringen wird, euch alle vereint das Ziel, den BMW BERLIN-MARATHON zu finishen und als #berlinlegend Teil unserer Geschichte zu werden.

    In den kommenden Wochen begleiten wir einige Teilnehmende - und Beteiligte - auf ihrer Road 2 Berlin Legend und greifen unterschiedliche Themen wie Diversität, Vorbereitung als Schlüssel zum Erfolg, Ups & Downs und die Vorfreude auf das Rennen auf. Seht selbst, wie vielfältig die Roads 2 Berlin Legend sein können.

    Zusätzlich bereichern wir mit unserem Titelpartner BMW eure Road 2 Berlin Legend mit spannenden Beiträgen und Gewinnspielen, die euch vor allem die Freude am Laufen – den RUN FOR JOY erlebbar machen: Begleitet Philipp Pflieger bei einer 5D-Lab-Analyse und lernt, wie ihr euren Bewegungszyklus optimieren könnt. Gewinnt neben unbezahlbaren Erlebnissen Tickets für ein Coldplay Konzert in Glasgow, denn Musik ist ein wichtiger Motivator für das Lauftraining. Erlebt Philipp Pflieger im Windkanal und erhaltet für euch letzte Tipps, mit denen ihr das Beste für euer Race beim BMW BERLIN-MARATHON heraus holen könnt. 

    Am Ende zählt nur eins: Du bist nicht alleine auf deiner Road 2 Berlin Legend: RUN FOR JOY


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In unserer Rubrik „3 Fragen – 3 Antworten“ haben wir einige unserer Lauf-Gesichter befragt und – natürlich – sehr vielfältige Antworten bekommen. Einmal mehr ein Indiz dafür, wie unterschiedlich unsere Teilnehmer:innen das Training für den BMW BERLIN-MARATHON angehen. Klick dich direkt rein und freu dich schon jetzt auf die nächste Folge mit neuen Fragen an unsere Lauf-Gesichter!



Ihr seid auf der Zielgeraden eurer Road2 Berlin Legend! Erst sind es Wochen, dann nur noch wenige Tage und ihr steht in der Startaufstellung auf der Straße des 17. Juni. Hier sind unsere Tipps für den September.


 Checklisten der Vormonate findest du hier >>

  • Hier sind unsere Tipps für die letzten Wochen:

     Die langen Läufe sind jetzt absolviert. Plant nun auch kürzere Tempoläufe ein.

     Reduziert zunehmend das Trainingspensum. Ausruhen ist erste Athlet:innen-Pflicht.

     Checkt die Wettervorhersage und sucht euch das Renn-Outfit zusammen.

     Füllt eure Kohlenhydratspeicher mit eurem Lieblingsgericht, das ihr gut vertragt.

     Plant euer persönliches Rahmenprogramm für das Berlin-Wochenende.

     Macht einen individuellen Zeitplan für euch und eure Supporter.

     Schaut euch den Streckenplan an. Wo könnten eure Freunde und Fans stehen?

     Entspannt euch. Es wird großartig. Ihr werdet eine Berlin Legend sein.

     Ladet euch die PayPal-App für iOS oder Android runter für bargeldloses Zahlen während des Events.


Die Road 2 Berlin Legend ist divers!

Unsere Serie - Gesichter und Geschichten

KATJA FISCHER - ist die Rookie unter den Top-Läuferinnen


Katja ist als Siebenkämpferin zum Lauf-Sport und erst 2021 zum Marathon gekommen, lief aber in kürzester Zeit unter die deutschen Top-Läuferinnen. Sie möchte in Berlin erstmals die 2:40 Stunden-Marke knacken.


    • Name: Katja Fischer
       
    • Jahrgang: 1991
       
    • Wohnort: Berlin
       
    • Läufer:in seit: ca. 5 Jahren, davor Siebenkampf
       
    • Erster Marathon im Jahr: 2021
       
    • BMW BERLIN MARATHON Teilnahme(n): 1x
       
    • Motivation zu laufen: Die Freiheit, seine eigenen Träume zu jagen
       
    • Motivation in 2022 den BMW BERLIN-MARATHON zu laufen: erstmals in meiner neuen Heimat mit meinem neuen Team am Start sein!
       
    • Zitat:: „…. Dennoch hat mich immer das reine Laufen am meisten gereizt, durfte von klein auf meiner Mama bei ihren Marathons zuschauen und wusste immer „das mag ich auch mal machen.“

  • Vom Siebenkampf zum Marathon: Eigentlich müsste das Laufen für eine Athletin wie Katja Fischer eher eine Hassliebe sein. Denn welche Siebenkämpferin kann sich schon so richtig fürs Laufen begeistern? 100 Meter Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, 200 Meter, Weitsprung, Speerwurf – das alles sind Disziplinen, für die viel Schnellkraft verlangt wird. Ausdauer? Wird nur benötigt, um an zwei Tagen so viele Leichtathletik-Disziplinen durchzuhalten und am Ende im 800-Meter-Lauf zu bestehen. Für den sich aber fast keine Siebenkämpferin begeistern kann. 


    Hauptsache M - Vom Mehrkampf zum Marathon für die Medizinerin


    Ganz anders Katja Fischer. Für sie waren die zwei Stadionrunden zum Schluss immer das Beste am Siebenkampf: „Und im Training wollte ich oft mehr laufen, durfte es aber nicht, weil es immer hieß: Dauerlauf macht langsam und schadet den ersten sechs Disziplinen.“

    Irgendwie logisch, dass sie es dann irgendwann sein ließ mit dem Mehrkampf und sich ganz aufs Laufen konzentrierte. Das hatte allerdings auch viel damit zu tun, dass sie ihr Medizinstudium in Tübingen abgeschlossen hatte und es mit dem Einstieg ins ärztliche Berufsleben schwieriger wurde, Job und Training unter einen Hut zu bekommen. „Fürs Siebenkampftraining benötigt man ja immer Anlagen, Geräte, Trainingspartner und einen Trainer“, erklärt sie, „Laufen ist da viel flexibler und ließ sich somit deutlich besser mit der Tätigkeit als Ärztin vereinbaren.“

    Seit dem Ende ihres Studiums wurden die Strecken immer länger, und es zeigte sich, dass Katja Fischer sehr gute Voraussetzungen fürs Laufen mitbringt – obwohl sie mit 31 Jahren für den Begriff „Talent“ eigentlich etwas zu alt ist. Aber wer 800 Meter schon in der ersten Saison als Läuferin in 2:11 Minuten rennen kann, ist ein Lauftalent.

    Einer größeren Öffentlichkeit fiel das erstmals 2019 auf, als sie den Halbmarathon beim Köln-Marathon in 1:15:18 Stunden gewann und in die deutschen Top Ten über 21,0975 Kilometer rannte. „Das hat so einen Spaß gemacht mit den ganzen Zuschauern und dem überraschenden großen Erfolg, dass ich danach begonnen habe, mich ernsthaft mit einem Halbmarathon-Start bei den Leichtathletik-Europameisterschaften zu beschäftigen, die ja eigentlich 2020 in Paris hätten stattfinden sollen.“
     


    Tiefpunkt: Teilabriss des Tractus


    Sie kam immer besser in Form, wollte Anfang 2020 beim Halbmarathon in Barcelona das Unternehmen EM-Qualifikation angehen, doch dann passierte beim Abschlusstraining das, was Katja Fischer als einen ihrer bisherigen Tiefpunkte ihrer Laufkarriere bezeichnet: „Ich habe mir auf gefrorenem Boden das Knie verdreht.“

    Die Diagnose: Ein Teilabriss des Tractus, also jener Sehnenplatte an der Außenseite des Oberschenkels, die Hüfte und Knie verbindet. Die Konsequenz: Drei Monate Sportpause und der geplatzte Traum von einem Start bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Paris, die aber wegen der zwischenzeitlich ausgebrochenen Corona-Pandemie ohnehin abgesagt wurden.


    Neustart im Marathon Team Berlin


    Danach brauchte sie das ganze Jahr 2020, um wieder an ihr altes Leistungsvermögen heranzukommen. 2021 stellte sie im Trikot der LAV Stadtwerke Tübingen zahlreiche Bestleistungen auf kürzeren Distanzen auf – und lief ihren ersten Marathon. In Berlin. „Das war bisher mein eindrücklichstes Lauferlebnis, auch wenn ich schneller laufen wollte als die 2:45 Stunden, die es am Ende waren. Der BMW BERLIN-MARATHON hat meine Liebe zu (Lauf-)Berlin entfacht.“

    Am Morgen danach stand dann ihre Entscheidung: Sie wollte ihr Leben ändern, noch einmal alles auf die Karte Laufen setzen, um an ihrem großen Traum zu arbeiten: Einem Start für Deutschland im Nationaltrikot. Der Plan für die Umsetzung war allerdings schon ein paar Wochen vorher entstanden. Bei einem Bahnrennen in Berlin hatte sie im Sommer 2021 den Trainer Tobias Singer kennengelernt. Etwa zur gleichen Zeit hatte ihr Tübinger Coach Steffen Große angekündigt, nicht mehr in Tübingen weitermachen zu können.

    „Ich hing damals in der Luft und war froh, mit Tobias jemanden gefunden zu haben, der mein Training aus der Ferne übernehmen wollte“, erinnert sich Katja Fischer. Nach dem BMW BERLIN-MARATHON passte dann ein Mosaikstückchen zum anderen: Tobias Singer wurde Chefcoach des Marathon Team Berlin, übernahm das Training der neuen Aushängeschilder Rabea und Deborah Schöneborn und hieß Katja Fischer in die Trainingsgruppe willkommen, die ihre Anstellung als Ärztin in Tübingen kündigte und zu Beginn des Jahres mit ihrem Lebenspartner nach Berlin zog.

    Seitdem arbeitet sie nur noch stundenweise als Ärztin für das sportmedizinische Kompetenzzentrum SMS Berlin, das auch offizieller sportmedizinischer Partner des BMW BERLIN-MARATHON ist. Sie trainiert auf professionellem Niveau mit den Schöneborn-Zwillingen – obwohl die ja mit Bestzeiten von deutlich unter 2:30 Stunden auf einem ganz anderen Level Marathon laufen als die Schwäbin. „Das spornt mich an und ist eine große Motivation“, beschreibt sie das erste halbe Jahr an der Seite der beiden, die gemeinsam am 15. August beim Europameisterschafts-Marathon in München für Deutschland starten werden. Die Vorbereitung auf den BMW BERLIN-MARATHON wird sie dann auch gemeinsam mit den beiden angehen.

    Anfang Juli reist das Trio zum Höhentraining nach St. Moritz in die Schweiz. „Das passt gut, die Zwillinge absolvieren dort den Abschluss ihrer Marathonvorbereitung, ich den Auftakt.“ Und dann will sie am 25. September mit den 2:40 Stunden eine Barriere angreifen, deren Durchbrechen die Zugehörigkeit zur erweiterten deutschen Marathonspitze bedeutet.

    „Ich freue mich unfassbar auf den Marathon, der für mich ja dann tatsächlich ein echtes Heimspiel sein wird und bei dem alle die hundertprozentige Leidenschaft spüren werden, die Berlin fürs Laufen hat.“



STEFAN ORBEN - Läuft immer in Begleitung


Stefan ist 2021 in Berlin Deutscher Vizemeister im Marathon der Paraleichtathletik für Läufer mit visueller Behinderung geworden. 


    • Name: Stefan Orben
       
    • Jahrgang: 1992
       
    • Wohnort: Rüdesheim am Rhein
       
    • Läufer:in seit: 2019
       
    • Erster Marathon im Jahr: 2021
       
    • BMW BERLIN-MARATHON Teilnahme(n): 2021
       
    • Motivation zu laufen: Stress abbauen, entspannen, Wettkämpfe und Fitness
       
    • Motivation in 2022 den BMW BERLIN-MARATHON zu laufen: Die Stimmung und die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaften der Para-Leichtathleten.
       
    • Zitat: „Auch, wenn ich gar nichts sehen kann, gibt mir das Laufen ein Gefühl der Welt - Ich spüre und höre die Umwelt mit meinen anderen Sinnesorganen intensiver und genieße es deshalb jedes Mal.“

  • Ein Leben ganz ohne Sport. Für Stefan Orben war das die Realität, bis er 26 Jahre alt war. Nach einem Unfall im Kleinkindalter musste er die Risiken von Kollisionen und heftigen Bewegungen vermeiden, um den kleinen Rest an Sehkraft nicht zu gefährden, der ihm geblieben war. Sein linkes Auge hatte er verloren, mit dem rechten konnte er noch Schemen erkennen. Doch im Verlauf der Jahre bereitete auch das verbliebene Auge immer mehr Probleme. 2018 wurden die Schmerzen so stark, dass er sich entschied, auch das rechte operativ entfernen zu lassen. Völlige Blindheit war die Folge. Aber auch die ärztliche Erlaubnis, Sport zu machen. „Ich musste keine Rücksicht mehr auf den Sehrest nehmen und konnte vieles ausprobieren. Die Operation war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, ich fühle mich seitdem viel freier“, sagt der 29-Jährige. 


    Von der Ostsee ins Rheingau - Vom Bouldern zum Laufen


    Am meisten Spaß gemacht hat ihm dabei Klettern und Laufen. Während er das Bouldern nach seinem Umzug von Flensburg nach Rüdesheim in den Rheingau fast aufgegeben hat, wurde das Laufen immer mehr. Unter der Woche meistens allein auf dem Laufband, am Wochenende zusammen mit seinem Lebenspartner.

    Dann laufen sie am Rhein oder in den Weinbergen. Dabei wagen sich die beiden auch an Trails. „Das ist auch für Blinde machbar, es kommt auf das Zusammenspiel mit dem Guide und das Gefühl für den Boden an“, so Stefan Orben, der sich auch mit Spendenläufen sozial engagiert. Sein Lebenspartner ist erfahrener Marathonläufer. „Thomas läuft schon seit 2007 und hat zehnmal den BMW BERLIN-MARATHON gefinisht“, erzählt Stefan Orben.

    Am 25. September werden die beiden wieder gemeinsam auf den Berliner Kurs gehen, auf dem 2022 auch die Deutschen Meisterschaften der blinden Para-Athleten ausgetragen werden. Thomas wird Stefan durch Berlin führen. So wie schon 2021, als die beiden erstmals zusammen den größten deutschen Marathon gefinisht haben.


    Intensiveres Erlebnis als für Sehende


    „Wenn du blind bist, ist das ein noch intensiveres Erlebnis als für Sehende“, sagt Stefan Orben, „im Training habe ich ja kaum Sinneseindrücke. Meistens laufen wir auf asphaltierten, flachen Strecken am Rhein. Und da höre ich dann nur unsere Schritte auf dem Asphalt, viel mehr passiert nicht.

    So ein Stadtmarathon mit den Bands, den lauten Zuschauern, den vielen anderen Läuferinnen und Läufer um dich herum und den Gerüchen einer Großstadt gibt mir wahnsinnig viel Energie. Die Zeit fliegt.“, erklärt er weiter. Bei ihrem ersten Marathon in Berlin haben sich die beiden allerdings davon so euphorisieren lassen, dass sie zu Beginn des Laufs zu schnell waren und dann bei Kilometer 30 eingebrochen sind.

    „Wir haben 4:56 Stunden gebraucht, das soll diesmal schneller werden. Vier Stunden sind unser Ziel“, sagt Stefan Orben, der beruflich Bücher schreibt. Bislang waren das vor allem Kinder- und Jugendbücher im Selbstverlag. Im Sommer erscheint sein erster Roman in einem Publikumsverlag.

    „Darin geht’s um das Thema Coming Out“, verrät der Schriftsteller, für den das Laufen ein idealer Ausgleich zum Schreiben ist.


    Ende Mai fünf bis sieben Kilometer am Stück - Im Herbst ruft der BMW BERLIN-MARATHON


    Dass er auf einem guten Weg Richtung Vier-Stunden-Marathon war, zeigt die Pace, die er im Frühjahr in fast allen Trainingsläufen anschlagen konnte. „Wir sind stabil 4:40 bis 4:50 pro Kilometer gelaufen“, sagt er. Doch dann erwischte ihn Corona. „Das hat mich Ende April richtig weggehauen, Ende Mai konnte ich grade mal wieder fünf bis sieben Kilometer am Stück laufen“, erinnert er sich.

    Jetzt hofft er schnell wieder in Form zu kommen, damit der BMW BERLIN-MARATHON das Erlebnis wird, das er sich wünscht. Und wenn das Finish geschafft ist? „Dann treffen wir uns abends mit Freunden, meiner Schwester und anderen Läuferinnen und Läufer und lassen unsere Erlebnisse bei einem guten Essen noch mal Revue passieren.“



PHILIPP PFLIEGERs größter Wunsch: Fit an der Startlinie stehen!


Philipp Pflieger gehört zu den bekanntesten Marathon-Athleten in Deutschland. Nach Bestzeiten, einer Olympiaqualifikation, aber auch vorzeitigen Rennabbrüchen, zählt für die 5. Teilnahme am BMW BERLIN-MARATHON nur das Fit werden nach einer Verletzungspause.


    • Name: Philipp Pflieger
       
    • Jahrgang: 1987
       
    • Wohnort: Regensburg
       
    • Läufer:in seit: ca. 28 Jahren - da zum ersten Mal beim Bambini-Lauf
       
    • Erster Marathon im Jahr: 2015
       
    • BMW BERLIN MARATHON Teilnahme(n): 4x
       
    • Motivation zu laufen: Freiheit! …und der Wettkampf
       
    • Motivation in 2022 den BMW BERLIN-MARATHON zu laufen: Nach einer Verletzungspause hoffentlich fit genug an der Startlinie zu stehen, um dann die Bestzeit zu knacken!
       
    • Zitat:: „Laufen bedeutet für mich im besten Sinne des Wortes FREIHEIT!”

  • Philipp Pflieger gehört zu den absoluten deutschen Topläufern und inzwischen auch zu den bekanntesten Marathon-Athleten. Mit seiner ersten Marathonzeit von 2:12:50 Stunden – gelaufen beim BMW BERLIN-MARATHON 2015 – gelang ihm die Erfüllung eines Kindheitstraum: die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016. Heute ist Berlin fast zweite Heimat. Viele kennen und erkennen Philipp, der sich auf den Strecken im Tiergarten und anderswo zu Hause fühlt. Mit der Strecke verbinden ihn viele Erinnerungen, auch schwierige, denn er musste 2017 und 2019 das Rennen vorzeitig beenden. Die Austragung im September 2022 wäre der fünfte Start in der Hauptstadt. 


    „Das ist Laufen für mich“


    „Laufen bedeutet für mich im besten Sinne des Wortes Freiheit.“ Wenn man Philipp danach fragt, was das Laufen neben dem Erreichen der leistungssportlichen Ziele für ihn bedeutet, ist dies seine spontane Antwort.

    Sein Vater ist nach der Arbeit früher immer laufen gegangen, hat auch an Marathons teilgenommen – sogar die 3-Stunden-Marke unterboten – und als kleiner Junge wollte Philipp schon bald mit ihm laufen. Beim Laufen kann er sehr gut abschalten, Stress ausgleichen und die Gedanken schweifen lassen.

    Und heute bedeutet es Freiheit auch noch auf einer ganz anderen Ebene, denn jetzt kann Philipp vom Laufen leben. Der Kindheitstraum der Olympischen Spiele, der bei dem Anschauen der Spiele von Atlanta 1996 entstanden ist, hat sich genau 20 Jahre später tatsächlich erfüllt.
     


    Vorbereitung, Training, Meilensteine


    „Ich würde mir wünschen, dass die Zeit reicht.“ Zurzeit kann Philipp wegen einer Verletzung noch nicht zu 100 Prozent trainieren und muss es vorsichtiger angehen lassen, weshalb hinter dem Start im September noch ein Fragezeichen steht.

    Normalerweise gilt es, mit einer soliden Grundfitness in den Aufbau und das zwölf-wöchige Marathontraining zu starten, das in der intensiven Phase 200 Laufkilometer in der Woche vorsieht.

    Dabei werden auch viele längere Strecken gelaufen, zwischendurch setzt Philipp aber immer wieder Entlastungsphasen und erinnert seinen Körper daran, dass man ja auch kürzer laufen kann. Die Teilnahme an 10-Kilometer-Rennen, auch auf der Bahn, wie es sie im Sommer zahlreich gibt, gehören zum Programm.

    Etwa fünf Wochen vor dem Marathon steht die Teilnahme an einem Halbmarathon an, ein Formtest. Um sich mental zu unterstützen, benutzt Philipp visuelle Eindrücke, wie etwa Bilder und Erinnerungen an das persönliche Highlight, den Marathon von 2015.
     


    Erfolge und Rückschläge


    Philipp ist ein kommunikativer Mensch und mag es, mit Menschen zusammen zu sein. Ein Vorzug des Laufsports ist für ihn, dass es kein elitärer Sport ist, den Marathon laufen die verschiedensten Menschen mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen zusammen.

    Als Topläufer allerdings siegt und scheitert man in der Öffentlichkeit. Auf der einen Seite wird Philipp natürlich angefeuert und in Berlin erkannt, um Autogrammen gebeten. Ihm gefällt es, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.

    „Scheitern ist nichts Verwerfliches, sondern Teil des Prozesses besser zu werden“, sagt Philipp, „aber in der Öffentlichkeit zu scheitern ist trotzdem hart. Die Fans versuchen, dich zum Durchhalten anzufeuern. Aber wenn’s nicht mehr geht, ist es vernünftig, aufzuhören.“
     


    Wie belohnt sich ein Topläufer selbst?


    Nach einer harten Trainingseinheit, gerade jetzt im Sommer, belohnt sich Philipp mit einem kühlen alkoholfreien Bier.

    Gerade nach den süßen Sportgetränken, Riegeln oder Gels tut das gut. Wenn ein erfolgreicher Wettkampf beendet ist, darf es aber durchaus auch mal etwas mit Alkohol sein. Denn Profisportler geißeln sich über lange Strecken und müssen lange vor dem Wettkampf sehr diszipliniert leben.

    Ist ein Wettkampf gewonnen, sollte man dies auch wertschätzen, so Philipp, und das Sportlersein einmal hintanstellen, man ist schließlich auch ein Mensch und keine Maschine.
     


    Berlin ist etwas Besonderes


    Am großen Tag in Berlin geht es mit den anderen Elite-Athleten per Bus zum Startplatz. Letztes Jahr hat ihn sein Trainer Renato Canova begleitet. In Berlin mit dabei ist Philipps Frau Barbara, selbst eine erfolgreiche Läuferin.

    Darüber hinaus ist Jonas Fischer an seiner Seite, der mit dem Rad auf der Strecke ist und für die Eigenverpflegung von Philipp sorgt.

    Und last but not least ist Felix Plinke anwesend, Manager und guter Freund, der vieles organisiert, sodass sich Philipp ganz auf den Wettkampf konzentrieren kann.

    Schon bei zahlreichen Rennen des SCC EVENTS, darunter der adidas Runners City Night oder dem GENERALI BERLINER-HALBMARATHON, war Philipp dabei und fühlt sich daher in der Stadt heimisch.

    Die Leute am Streckenrand rufen seinen Namen. Gerade dass hier in Berlin nicht immer alles perfekt gelaufen ist, macht Philipp nahbar und sympathisch – auch bei den Profis geht nicht immer alles nach Drehbuch.

    Das ist Marathon.



AYO DADA  -  ist Headcoach der adidas Runners


Ayo kommt aus London. Neben dem  BMW BERLIN-MARATHON sucht er gemeinsam mit seiner Lauf-Crew ungewöhnliche Herausforderungen, wie z.B. das legendäre Straßenrennen “The Speed-Project” in der USA.


    • Name: Ayo Dada
       
    • Jahrgang: 1989
       
    • Wohnort: London, England
       
    • Läufer:in seit: etwa 10 Jahren
       
    • Erster Marathon im Jahr: 2015
    • Insgesamt 5 Marathon Teilnahmen 

    • BMW BERLIN MARATHON Teilnahme(n): 2x
       
    • Motivation zu laufen:  Wettkämpfe, Abschalten, Stress abbauen, als Reise-Grund
       
    • Motivation in 2022 den BMW BERLIN-MARATHON zu laufen: Das Publikum, das entlang der gesamten Strecke so viel Stimmung macht und jeden Läufer und Läuferin mit Namen anfeuert - das gibt eine ganz besondere Energie. 
       
    • Zitat: ”Wenn deine Reise als Läufer weitergehen soll brauchst du einen starken Willen, Beständigkeit und Geduld. Und irgendwie gilt das ja auch fürs ganze Leben“

  • Für Ayo Dada aus England ist der BMW BERLIN-MARATHON so etwas wie die Startrampe zu einzigartigen Lauferlebnissen. 2016 lief der Londoner hier seinen ersten Marathon überhaupt. Fast ohne Vorbereitung und dann auch noch mit einer leichten Verletzung am Renntag. Und dennoch schwärmt er auch sechs Jahre später noch überschwänglich von den Erfahrungen, die er an diesem Septembersonntag gemacht hat: „Die Gastfreundschaft hat mir ein ganzes warmes Gefühl des Willkommenseins gegeben. Man vergisst, was Menschen gesagt haben, aber man vergisst nie die Gefühle, die sie in einem erzeugt haben.“


    Zweite Heimat Berlin


    Und obwohl er sein ganzes Leben in London verbracht hat, ist für ihn mittlerweile jede Reise nach Berlin wie nach Hause kommen.

    „Mein erster Marathon in Berlin hat mir so viel positive Energie gegeben“, sagt er und erzählt von dem Versprechen, dass er sich selbst gegeben hat, nachdem er 2016 nach 4:58 Stunden ins Ziel am Brandenburger Tor gelaufen ist:

    „Ich werde im nächsten Jahr wiederkommen. Mit einer vernünftigen Vorbereitung, bei der ich mich auf den Weg zum Marathon konzentriere.“
     


    Marathon als Spiegel des Lebens


    Und genau das hat er getan. Und dabei gelernt, dass Marathon laufen auch eine Schule fürs Leben ist. „Wenn deine Reise als Läufer weitergehen soll brauchst du einen starken Willen, Beständigkeit und Geduld. Und irgendwie gilt das ja auch fürs ganze Leben“, sagt er.

    Und so kam er 2017 richtig gut vorbereitet zu seinem zweiten Marathon nach Berlin. Dabei war es fast zwei Stunden schneller als bei seinem Debüt: Schon nach 3:01 Stunden war er im Ziel, nachdem er die ganzen 42,195 Kilometer zusammen mit zwei Freunden gelaufen ist.

    Im strömenden Regen waren sie damals in Berlin unterwegs. „Die Stimmung war trotzdem elektrisierend“, erinnert sich Ayo Dada. Besonders faszinierend findet er, dass man beim BMW BERLIN-MARATHON auch Teile der Stadt sieht, die man bei einem Sightseeing-Besuch niemals entdecken würde. „Normale Nachbarschaften, wo die Leute früh morgens im Regen an der Straße stehen, um die Läufer anzufeuern, damit sie ihre Ziele erreichen – das ist einfach großartig“, sagt der 33-Jährige und überlegt gleichzeitig, wie die Läufer den Leuten etwas zurückgeben können.

    „Vielleicht inspirieren wir ja den einen oder anderen dazu, auch mit dem Laufen beginnen und irgendwann selbst solche fantastischen Erlebnisse zu haben.“
    Daran denkt er vor allem bei den vielen Kindern und Jugendlichen, die an der Strecke stehen, High Five geben und anfeuern: „Nicht jeder muss laufen, aber die Idee, Ziele zu haben und das Beste aus sich rauszuholen, ist gerade für Kinder und Jugendliche sehr wichtig.“

    Diesen Spirit gibt Ayo Dada daheim in London auf vielen Ebenen weiter. In seinem Hauptjob arbeitet er bei Virgin, in der Sparte, mit der sich Virgin-Gründern Richard Branson um Start-ups kümmert.

    „Wir unterstützen vor allem junge Menschen bei der Entwicklung ihrer Geschäftsideen“, sagt Ayo Dada.
     


    Höhen und Tiefen beim "Speed Project"


    Daneben ist er Headcoach bei den adidas Runners in London. Und mit denen hat er beim Laufen auch die höchsten Gipfel erklommen und tiefsten Täler durchschritten.

    Das war allerdings nicht in Berlin. 2019 haben sechs der Londoner adidas Runners an „The Speed Project“ teilgenommen – einem inoffiziellen Straßenrennen für Lauf-Crews im Westen der USA: Es geht nonstop über 550 Kilometer von Los Angeles durch die Wüste nach Las Vegas.

    Dabei läuft immer mindestens einer, die anderen fahren das Wohnmobil, das als Basis dient, ruhen sich aus, essen und trinken, bis sie wieder an der Reihe mit laufen sind.

    „Wir haben damals den zweiten Platz belegt. Das war der Höhepunkt meines bisherigen Läuferlebens“, erzählt Ayo Dada, der aber dabei auch etliche Tiefpunkte überstehen musste. „Wir waren alle extrem müde und erschöpft. Es gab Phasen, in denen ich gar nicht mehr laufen wollte. Aber das Team hat mich angetrieben.

    Wir wussten alle, es geht hier um mehr als nur um uns selbst“, erinnert er sich. 

    Sein Training ist dagegen Alltag, wie ihn die meisten Läuferinnen und Läufer kennen: Morgens und abends kann man ihn oft an den kleinen Kanälen treffen, die London durchziehen und an denen entlang ruhige Laufstrecken führen.

    Tagsüber trainiert er in den königlichen Parks wie Regent, Hyde oder St. James, die in der Nähe seines Büros in Paddington liegen.

    Und am 25. September wird er sicher gut vorbereitet nach Berlin kommen, um dieses für ihn so außergewöhnliche Marathongefühl wieder zu spüren.



MANDANA NOURI - muss in ihrer Heimat mit einem Schleier laufen


Mandana Nouri ist Iranische Rekordhalterin über die Marathon-Strecke. In Berlin möchte sie unbeschwert und voller Vorfreude im kurzes Lauf-Outfit unter 2:45 Stunden laufen.


    • Name: Mandana Nouri
       
    • Jahrgang: 1976
       
    • Wohnort: Tehran, Iran
       
    • Läufer:in seit: ca. 7 Jahren
       
    • Insgesamt 6 Marathon Teilnahmen

    • Motivation zu laufen: schneller werden!
       
    • Motivation in 2022 den BMW BERLIN-MARATHON zu laufen: schnelle Strecke und eine schöne City! Ich möchte Bestzeit laufen!

  • Wenn sie draußen läuft, trägt sie Schleier, Long Sleeve und lange Hosen. Immer. Auch wenn es frühmorgens schon über 20 Grad warm ist und die Temperaturen im Tagesverlauf über 35 Grad steigen. Was im Sommer in Teheran ziemlich normal ist. Unter diesen Bedingungen trainiert Mandana Nouri für den BMW BERLIN-MARATHON. Die 45-Jährige kommt als iranische Rekordhalterin in die deutsche Hauptstadt und will ihre Bestleistung weiter verbessern, die sie mit 2:45:23 Stunden vergangenen Dezember im spanischen Valencia aufgestellt hat. Sie ist bisher die einzige Iranerin, die es je geschafft hat, einen Marathon in weniger als drei Stunden zu laufen.


    Beim BMW BERLIN-MARATHON in kurzen Hosen


    Auf Berlins Straßen wird sie es genießen, mit dem gleichen Outfit wie tausende andere Frauen zu laufen. Shirt, kurze Hosen. Im Iran verbietet das die Scharia. Das islamische Rechtssystem entrechtet Frauen in vielen Bereichen. Und zwingt sie dazu, auch beim Laufen Kleidung zu tragen, die stört. „Zuhause in Teheran darf ich nur im Fitnessstudio auf dem Laufband in kurzen Hosen und Shirt laufen“, erzählt Mandana Nouri, „denn da sind wir Frauen unter uns.“

    Überhaupt: Für ihre Trainingseinheiten fährt sie fast immer in abgeschottete Sportkomplexe, wo es akzeptiert ist, dass Frauen Sport machen. Dort muss sie allerdings auch lange Läufe auf Runden absolvieren, die nicht länger als 3.000 bis 5.000 Meter sind.

    „Aber ich liebe das Laufen so sehr, dass mir das nichts ausmacht“, sagt sie.

     


    Ein Autounfall als Start in die Lauf-Leidenschaft


    Ihre Liebe zum Laufen entdeckte sie vor knapp 20 Jahren. Nach einem schlimmen Autounfall, bei dem sie sich Halswirbel, Hüfte und Schulter brach. Nachdem die Verletzungen verheilt waren, empfahlen ihr die Ärzte als Physiotherapie und zum Wiederaufbau der Muskulatur viel zu schwimmen.

    Was sie fleißig tat. Und immer besser in Form kam. Bis sie nach ihrem Medizinstudium zur weiteren Ausbildung von Teheran in eine kleine Stadt an der Grenze zu Aserbaidschan umziehen musste. „Dort gab es keinen Swimming Pool, den ich nutzen konnte“, erinnert sich die Läuferin, „um mein Training fortzusetzen, habe ich mit dem Laufen auf dem Laufband angefangen.“

    Zurück in Teheran arbeitete sie als Ärztin und entdeckte das Laufen im Freien für sich. „Wenn man das Laufen liebt, kann man gar nicht mehr damit aufhören“, erklärt sie heute, warum sie ihr Pensum immer mehr steigerte – bis sie dann 2015 ihr erstes Rennen lief: Zehn Kilometer in Dubai. 2019 tauchte ihr Name dann erstmal in internationalen Ergebnislisten mit jenem NR-Vermerk auf, der für „Nationalen Rekord“ steht: In Amsterdam lief sie den Halbmarathon in 1:22:27 Stunden.

    Diesen Rekord steigerte sie im Frühjahr 2022 in Berlin auf 1:16:55 Stunden – und schwärmt von ihren Erlebnissen beim GENERALI BERLINER HALBMARATHON: „Überall waren Leute, die uns angefeuert haben. Das hat mir so viel Energie gegeben. Und dann habe ich eine tolle Gruppe gefunden, die genau mein Tempo gelaufen ist. Ich musste bis ins Ziel keinen Meter allein laufen. Das war eine großartige Erfahrung.“

     


    Neue Trainingsmöglichkeiten dank Pandemie


    Ihre deutlichen Verbesserungen haben allerdings auch mit Corona zu tun. Denn der Pandemie-Ausbruch verhalf der Ärztin zu ganz neuen Trainingsmöglichkeiten. Während viele andere in dieser Zeit an ihr Zuhause gefesselt waren, hatte Mandana Nouri bis dahin ungekannte Freiheiten.

    „Ich konnte zum Höhentraining nach Kenia reisen“, sagt sie. Möglich wurde das durch den Distanzunterricht, der auch im Iran Corona-Alltag war. Mandana Nouri hat eine zehnjährige Tochter, und die konnte auf der ganzen Welt am Unterricht teilnehmen, solange der online stattfand. So reiste die Familie 2021 dreimal für einige Wochen ins kenianische Iten, wo Mandana Nouri für den Marathon in Valencia und den Berliner Halbmarathon trainierte.

    Dort lernte sie nicht nur Weltklasseläufer wie den deutschen Rekordhalter Amanal Petros kennen, sondern auch ihren aktuellen Trainer. Hugo an den Broek ist ein Ex-Marathonläufer aus den Niederlanden, der selbst eine Bestzeit von 2:12 Stunden vorzuweisen hat, seit vielen Jahren in Iten lebt und mit der 2:24-Marathonläuferin Hilda Kibet verheiratet ist. Von ihm erhält Mandana Nouri jetzt die Pläne, nach denen sie neben ihrem Beruf als Ärztin in Teheran trainiert.

    Für einen BMW BERLIN-MARATHON, der am 25. September mit einem neuen iranischen Rekord enden soll. Und wenn sie die 2:45 Stunden wirklich unterbietet? „Dann werde ich mit meinem Mann und meiner Tochter die Zeit in Berlin noch mehr genießen.“



FELIX RIJHNEN - gehört zu den schnellsten auf 8 Rollen


In 2019 gewann Felix den BMW BERLIN-MARATHON Inlineskating. Für ihn war der Sieg genauso wertvoll wie seine Weltmeistertitel.


    • Name: Felix Rijhnen
       
    • Jahrgang: 1990
       
    • Wohnort: Darmstadt
       
    • Beruf: Polizeioberkommissar
       
    • Team: Powerslide Racing
       
    • Inlineskater seit: 1995
       
    • Erster Marathon im Jahr: 2001
       
    • BMW BERLIN MARATHON Teilnahmen insgesamt: 12
       
    • Motivation zu skaten: Freiheit, Geschwindigkeit, Eleganz
       
    • Motivation in 2022 den BMW BERLIN-MARATHON zu skaten: Hells Bells am Start und die Fahrt durch das Brandenburger Tor
       
    • Zitat: „Den größten Marathon der Welt einmal zu gewinnen, habe ich mir seit meiner ersten Teilnahme erträumt und dass es dann 2019 geklappt hat, war einfach phänomenal.“


  • Gänsehaut pur bei den „Hells Bells“


    „Für mich bedeutet das jedes Mal wieder Gänsehaut pur, wenn ich am Start stehe und die ‚Hells Bells‘ aus den Lautsprechern ertönen“, sagt Felix Rijhnen, der auch nach zwölf Teilnahmen nicht müde wird, beim BMW BERLIN-MARATHON zu starten: „Der Marathon ist für mich einfach die Königsdisziplin.“

    Felix Rijhnen - erster deutscher Sieger des BMW BERLIN-MARATHON Inlineskating in 2019.
    Er gilt als der erfolgreichste deutsche Skater – und das nicht erst seit 2019, als er als erster Deutscher überhaupt das Rennen der Herren beim BMW BERLIN-MARATHON gewann.

    Was ihn darüber hinaus ausmacht? Sein unbeirrbarer Wille und vor allem seine mitreißende Begeisterung und positive Ausstrahlung.


    Mit Sieg in Berlin ging Kindheitstraum in Erfüllung


    Sein unbeirrbarer Wille hat Felix zuletzt bis nach Peking gebracht. Dort ist er im Winter erstmals bei den Olympischen Spielen im Eisschnelllauf gestartet und hat gezeigt, dass mit ihm auch in den nächsten Jahren noch zu rechnen ist.

    Sein Herz – das betont er immer wieder – hängt aber am Inlinespeedskating. Diesen Sport übt er bereits seit seinem fünften Lebensjahr aus. Im Laufe seiner Karriere sammelte er jede Menge Titel und Medaillen bei Europameisterschaften. 2017 holte er seine erste Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften im 10.000-Punkte-Rennen, ein Jahr später sogar den Weltmeistertitel im Marathon.

    Der Sieg beim BMW BERLIN-MARATHON hat einen ganz besonderen Stellenwert für ihn.
    „Den größten Marathon der Welt einmal zu gewinnen, habe ich mir seit meiner ersten Teilnahme erträumt und dass es dann 2019 geklappt hat, war einfach phänomenal“, so Felix.

    „Egal wo du beim Marathon in Berlin skatest, in der Spitzengruppe oder am Ende des Feldes, es ist einfach ein atemberaubendes Gefühl.“

    Für Felix ist klar, jeder Skater sollte einmal in Berlin starten. Dabei macht es für ihn keinen Unterschied, mit welcher Zeit man finisht: „Die Fahrt durch das Brandenburger Tor lässt sich nicht toppen.“



Nicole Altenhof SCC EVENTS (c)Tilo Wiedensohler/camera4

NICOLE ALTENHOF - kümmert sich um den Lauf-Nachwuchs


Mit Leidenschaft, Engagement und Herz lebt Nicole den Laufsport und gibt diese Begeisterung am Liebsten an die Jüngsten beim mini-Marathon und Bambini-Lauf weiter.


    • Name: Nicole Altenhof
       
    • Jahrgang: 1981
       
    • Wohnort: Berlin 
       
    • Läufer:in seit: ca. 20 Jahren
    • Insgesamt 5 Marathon Teilnahmen

    • BMW BERLIN-MARATHON Teilnahme(n): 2
    • Motivation zu laufen: Abschalten, Stress abbauen, Gesundheit und Fitness

    • Motivation in 2022 den BMW BERLIN-MARATHON zu laufen: Ich wollte den Mythos Marathon am eigenen Körper spüren und erfahren. Wie es ist in so einer "Extremsituation" mental stark zu sein und seinen Körper "zu spüren"
       
    • Zitat: „Das ist für mich das Größte: Kinder zu sehen, die in Bewegung sind. Und zwar nicht nur solche, für die das ständig zum Alltag gehört, sondern auch diejenigen, die sich normalerweise nicht so viel bewegen“

  • Der Zieleinlauf am Brandenburger Tor, wenn den Emotionen freier Lauf gelassen wird. Oder die Vorfreude auf den Start, wenn sich die Ansagen, die Musik, die Nervosität und die Spannung zu jenem Kribbeln vereinen, das alle kennen, die schon mal bei einer großen Laufveranstaltung mitgemacht haben. Oder die Augenblicke zwischendurch, wenn die Zuschauer am Straßenrand ihre Energie auf die Läuferinnen und Läufer übertragen. Für die meisten sind das die schönsten Momente beim BMW BERLIN-MARATHON. Für Nicole Altenhof wird all‘ das aber noch übertroffen von der Freude, die sie immer schon samstags vor dem Marathon spürt, wenn die Kleinsten beim Bambini-Lauf auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof oder die älteren Kinder beim mini-MARATHON am Brandenburger Tor rennen.


    “Herzschlagmotor”: Kinder in Bewegung


    „Das ist für mich das Größte: Kinder zu sehen, die in Bewegung sind. Und zwar nicht nur solche, für die das ständig zum Alltag gehört, sondern auch diejenigen, die sich normalerweise nicht so viel bewegen“, sagt sie, die seit 2016 beim Berliner Marathonveranstalter SCC EVENTS angestellt ist.

    Ihre Arbeitszeit widmet sie zur Hälfte der Sponsorenbetreuung und dem Marketing, in den übrigen 50 Prozent kümmert sie sich um die Aktivitäten, mit denen SCC EVENTS Kinder in Bewegung bringt. Dazu gehören nicht nur die Kinderläufe, die bei fast allen Veranstaltungen von SCC EVENTS zum Programm gehören, sondern auch Aktionen an den Berliner Schulen, bei deren Organisation SCC EVENTS die Senatsverwaltung unterstützt.

    „Mit Lauf- und Bewegungs-AGs sollen die Läuferinnen und Läufer von morgen gewonnen werden und alle Kinder zur körperlichen Aktivität ermutigt werden“, erklärt Nicole Altenhof.


    Fast 30.000 Berliner Schüler:innen bei den Crossläufen


    Eine von diesen Aktionen und Initiativen stößt bei den Teilnehmerzahlen sogar in die Bereiche von BMW BERLIN-MARATHON oder GENERALI BERLINER HALBMARATHON vor: An den Bezirksentscheiden zum Crosslauf der Berliner Schulen nehmen jeden Herbst insgesamt bis zu 30.000 Schülerinnen und Schüler teil. Von denen qualifizieren sich dann 3000 für das Finale, das immer im Frühjahr stattfindet. Die Wettbewerbe werden jedes Jahr unter der Mithilfe von SCC EVENTS organisiert.

    Bis zu dessen Umbau im Olympischen Reiterstadion, aktuell dient das Stadion Rehberge mit dem es umgebenden Volkspark als Ausweichquartier. SCC EVENTS stellt dafür Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ab, die zusammen mit gut 15 Lehrerinnen und Lehrern und 30 bis 40 Schülerinnen und Schülern für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

    Zuletzt waren auch die Trainer Dieter Hogen und Tobias Singer vom Marathon Team Berlin dabei. „In erster Linie, um Fragen zu beantworten und die Begeisterung fürs Laufen zu schüren“, sagt Nicole Altenhof, „aber auch, um sich nach Talenten umzuschauen, die für eine Zukunft im Laufteam von SCC EVENTS in Frage kommen.“ Nicole Altenhof selbst muss niemand mehr fürs Laufen begeistern.

    Sie läuft seit 20 Jahren regelmäßig, aktuell am liebsten im Grünen um Lichtenrade, wo sie kürzlich hingezogen ist. Sie hat auch schon fünf Marathons absolviert. Darunter mit Berlin und New York zwei, die für die meisten Läuferinnen und Läufer weltweit zu den Sehnsuchtszielen gehören. „Man kann die beiden aber nicht vergleichen“, sagt sie, „sie sind beide wunderschön und die Teilnahme ist ein Riesenerlebnis.“



JENS VÖGELE - hat “umgesattelt” in die Marathon-Schuhe


Bevor Jens vor rund 20 Jahren zum Laufen und zum ersten Marathon kam, hat er auf dem Rennrad und Mountainbike fast alle Rennen und Herausforderungen erlebt, die man als Radfahrer gesehen haben möchte.


    • Name: Jens Vögele
       
    • Jahrgang: 1970
       
    • Wohnort: Pforzheim
       
    • Läufer:in seit: 2000
       
    • Marathon Teilnahmen insg.: 13x
       
    • BMW BERLIN-MARATHON Teilnahme(n): 2003 und 2011
       
    • Bestes Marathon Erlebnis: New York, London und Berlin
       
    • Motivation zu laufen: Fitness verbessern und Stress abbauen
       
    • Motivation in 2022 den BMW BERLIN-MARATHON zu laufen: Berlin macht einfach Spaß, bin dort 2003 meine bisherige Bestzeit gelaufen und diese möchte ich in diesem Jahr toppen!
       
    • Zitat: „Vor meinen ersten Marathon hab ich nur zwei lange Läufe gemacht - und bin so quasi ohne Training knapp über vier Stunden gelaufen. Seither bin ich fasziniert vom Marathon laufen - mag die Herausforderung, insbesondere bei den ganz großen Läufen mit viel Publikum.“

  • Üblicherweise läuft die Laufen-Radfahren-Geschichte ab der Lebensmitte ja eher so: Nach jahrelangem Laufen fangen irgendwann Knie, Achillessehnen oder Fußgelenke an zu schmerzen. Der Doktor muss ran, Therapiemöglichkeiten werden ausprobiert. Spritzen, Physio, vielleicht sogar eine Operation. Aber am Ende stehen dann oft die ärztlichen Worte: „Radfahren ist doch auch eine schöne Sportart.“ Klar, das Rollen auf zwei Rädern ist halt viel gelenkfreundlicher als das Laufen mit dem harten Aufprall bei jedem Schritt. 


    Pro Jahr 10.000 Kilometer und mehr


    Bei Jens Vögele läuft die Geschichte aber ganz anders, fast schon umgekehrt. Jahrzehntelang war er ambitionierter Rennrad- und Mountainbike-Fahrer. Spulte pro Jahr meist 10.000 Kilometer und mehr ab. Stellte sich den größten Herausforderungen, die es für Hobbyradsportler auf diesem Planeten gibt: Die 540 Kilometer und 3627 Höhenmeter beim Rennen von Trondheim nach Oslo in Norwegen ist er am Stück auf der Rennmaschine gefahren. Beim Cape Epic in Südafrika ist er sieben Etappen lang auf dem Mountainbike an seine Grenzen gegangen. Und natürlich hat er einige Etappen der Tour de France abgefahren, um zu spüren, was die Profis auf den legendären Abschnitten fühlen.

    Doch vor fünf Jahren war plötzlich Schluss damit. „Ich glaube, ich habe es überreizt“, sagt Jens Vögele, für den es auch beruflich kaum etwas anderes gab als Rennräder, Mountainbikes und den Radsport. Als Chefredakteur leitete er die Zeitschriften Mountainbike, Roadbike Elektrobike und das Extremsportmagazin Limits  beim Motorpresse-Verlag in Stuttgart. 2019 stieg er beruflich aus dem Rad-Geschäft aus. „Mit Ende 40 wollte ich meine Erfahrungen nutzen, um etwas Neues zu machen“, begründet er, warum er damals die Kommunikationsagentur gründete, die er bis heute mit seinen beiden Partnern erfolgreich führt.


    Spaß am Laufen durch die ersten City-Marathons


    Seitdem fährt er auch nicht mehr jeden Morgen von seinem Wohnort die 30 Kilometer bis zu dem Verlag nach Stuttgart. Stattdessen läuft er jetzt viel mehr, als dass er Fahrrad fährt. „Früher war das Laufen so eine Art Hassliebe“, erinnert er sich. Wie die meisten Radsportler nutzte er es als Mittel zum Zweck, um vor allem im Winter die Form zu halten. Richtig Spaß gemacht hat es ihm nicht. Geändert hat sich das mit den ersten City-Marathons, die er in den Nuller-Jahren ohne viel Lauftraining, aber mit der Grundlage Zehntausender Radkilometer absolviert hat. „Es ist einfach geil, wie du auf 42,195 Kilometern eine Stadt entdecken kannst“, schwärmt er von seinen Erfahrungen, die von seinem ersten langen Lauf in Karlsruhe über Berlin, London und New York zu mittlerweile 13 Marathons führen.


    14 Marathons in 22 Jahren


    Den 14. wird er am 25. September beim BMW BERLIN-MARATHON laufen. Seine Vorfreude ist riesig, auch wenn er einen so langen Lauf immer noch als „erbarmungslos“ bezeichnet. „Auf dem Rad hast du ja immer mal Phasen, in den du entspannen kannst“, vergleicht er seine beiden Lieblingssportarten, „beim Laufen gibt es das nicht, da musst du dich auch anstrengen, falls es mal bergab geht.“ Und dennoch hat das Laufen bei ihm das Radfahren als Sportart Nummer eins abgelöst. „Es passt mittlerweile auch besser in meinen Alltag“, sagt er. Früher hat er oft samstags und sonntags vier Stunden und mehr im Sattel gesessen. „Da bleibt kaum noch Zeit für was anderes.“

    Das ist beim Laufen anders. „Oft reicht schon eine Stunde, um sich gut zu fühlen und einen Trainingseffekt zu haben“, sagt Jens Vögele, der aber daneben weiterhin viel vor allem auf dem Mountainbike trainiert. Und so hat er sich mit Anfang 50 in die läuferisch beste Form seines Lebens gebracht. In Berlin will er auf jeden Fall schneller sein als bei allen seinen Marathonrennen zuvor. Dafür muss er unter 3:44 Stunden bleiben. Insgeheim hofft er sogar auf mehr: „Vielleicht geht es ja irgendwie Richtung 3:30 Stunden.“



ANDREAS POHLMANN - kennt die Wünsche unserer Top-Runner.


Andreas Pohlmann ist seit 15 Jahren Volunteer beim BMW BERLIN-MARATHON und leitet dort das Ressort “Betreuung der Top-Athleten im Start- und Zielbereich”.


    • Name: Andreas Pohlmann
       
    • Jahrgang: 1965
       
    • Wohnort: Schwielowsee
       
    • Läufer:in seit: über 20 Jahren 
       
    • BMW BERLIN-MARATHON Teilnahme(n): insges. 19 x
       
    • Motivation zu laufen: Gesundheit, Fitness und Abschalten
       
    • Motivation in 2022 den BMW BERLIN-MARATHON zu laufen: Als Ressortleiter mit dem Volunteer-Team für die Top Athleten sorgen!
       
    • Zitat: „Da ich nicht selber laufe, sondern die Top-Athleten am Start und im Ziel "versorge" ist es mein Ziel, dass sich diese Top-Athlet:innen …. bei der Veranstaltung gut aufgehoben fühlen.“

  • Wenn es für die Top-Stars beim BMW BERLIN-MARATHON um Top-Zeiten oder sogar Weltrekorde geht, darf sie nichts mehr von ihrer Leistung ablenken. Dann gilt voller Fokus auf ein schnelles Rennen. Damit sie sich am Start auf ihre Arbeit konzentrieren können, ist Andreas Pohlmann mit seinem Team von knapp 15 Leuten da. Seit 15 Jahren ist er Volunteer beim BERLIN-MARATHON, seit vier Jahren leitet er das Ressort, das für die Betreuung der Top-Athlet:innen im Start- und Zielbereich zuständig ist.


    Ganz normale Menschen - nur eben deutlich schneller als andere


    Dort sorgt er dafür, dass die Zelte aufgebaut sind, in die sich die Top-Läufer und -Läuferinnen vor dem Start noch einmal zurückziehen können. Dass sie dort auch Getränke bekommen und man ihnen hilft, wenn sie noch Fragen oder Wünsche haben. Andreas Pohlmann und sein Team schicken die Stars der Szene rechtzeitig zum Start und bringen danach deren Bekleidung vom Start zum Ziel, sodass sie dort direkt wieder für die Athletinnen und Athleten bereitliegen, wenn die ins Ziel kommen.

    „Für mich ist es etwas Besonderes, diesen Job sowohl beim Marathon als auch beim Halbmarathon zu machen“, sagt Andreas Pohlmann. „Es ist spannend, die besten Läufer:innen zu treffen und zu sehen, wie sie mit dem Druck umgehen, der auf ihnen lastet.“ Über eines freut er sich jedes Mal wieder: Die Top-Athletinnen und -Athleten gehören zwar zu den besten der Welt. Zu Kopf gestiegen ist ihnen das aber nicht. „Sie sind meist relativ entspannt und freundlich. Halt ganz normale Menschen.“ Nur eben deutlich schneller als alle anderen.


    Lauf-Erfahrung von 19 eigenen Marathons hilft


    Wie sie sich vor ihrem Start fühlen – da kann sich der 57-Jährige auch ein bisschen hineinversetzen. Er selbst ist schon 19 Marathons gelaufen, zehn davon in Berlin. Damit gehört er zum Jubilee Club. Etwa um die Jahrtausendwende begann er mit dem Laufen, nachdem er zuvor Fußball gespielt, das aber zugunsten der Familie aufgegeben hatte. Laufen konnte er unabhängig von einer Mannschaft zu jeder Zeit, was besser mit einem Familienleben vereinbar ist. „Und Laufen ist wunderbar, um den Kopf freizubekommen.“

    Heute allerdings schnürt er die Laufschuhe nicht mehr. Das Training der letzten Jahre hat seine Spuren hinterlassen, die Knie melden sich immer öfter. Außerdem ist der Bankkaufmann viel mit dem Auto im Berliner Raum und in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs und berät Kunden zum Thema Wertpapiere. „Und wenn man dann noch Familie und Freunde hat, ist die Zeit irgendwann auch aufgebraucht“, erklärt er. Trotzdem geht er regelmäßig ins Fitnessstudio, macht Indoor-Cycling oder ist auch draußen mit dem Rad unterwegs. „Und vielleicht klappt es ja doch irgendwann mal wieder mit dem Laufen.“
     


    Endlich wieder alles weitestgehend normal


    Bis dahin freut er sich darüber, dass er – wenn er schon selbst nicht laufen kann – durch sein Engagement beim Marathon und Halbmarathon in Berlin wenigstens passiv dem Laufsport verbunden bleibt. Dieses Jahr freut er sich besonders auf den BMW BERLIN-MARATHON.

    „Denn ich hoffe, dass nach der Corona-Pandemie dieses Jahr endlich alles wieder weitestgehend normal ist.“ Seit vier Jahren ist er für die Betreuung der Top-Stars verantwortlich, „zwei davon waren Corona-Jahre“.

    Nachdem im vergangenen Jahr seine Rolle und die Verantwortung noch recht neu für ihn waren, hofft er auch, dieses Jahr mit noch mehr Routine und Entspannung an die Sache heranzugehen. „Und dann werde ich es auch noch mehr genießen können.“

    Und dann kann er vielleicht bald auch ein weiteres Ziel umsetzen: Nach dem Lauf würde er mit seinem Team gerne mal ein wenig feiern. Das scheiterte bislang an Corona. Aber vielleicht geht ja dieses Jahr wieder mehr.



Berliner Legenden


Die deutsche Hauptstadt strotzt vor Geschichte und Geschichten, an jeder Ecke geschah Historisches. Legenden wurden und werden hier geschaffen und das kannst auch Du schaffen: erlebe die Berliner Straßen, kröne Dich zum Finisher – be a Berlin legend. #berlinlegend


 

Laura Andreea

Wie wird man eine Berliner Legende?

  • Am 26. und 27. September 2020 fand die #20139 Challenge statt, bei der sich weltweit etwa 15.000 Ausdauersportler daran maßen, möglichst viele Kilometer in 2:01:39 Stunden zu absolvieren. Ganz gleich ob in Laufschuhen, auf Inlineskates, per Handbike oder Rollstuhl. Die dazugehörige 20139 App kreierte für alle Beteiligten ein hörenswertes Live-Erlebnis und forcierte den Community-Gedanken. Zusätzlich stellten sich am Sonntag jeweils eine Frauen-, Männer-, Skater-, sowie Jugendstaffel mit Top-Besetzung der Weltrekordzeit rund um die Berliner Siegessäule. 

    Hier findet ihr die Story von Laura aus Ås in Norwegen, die beim GENERALI Berliner Halbmarathon 2018 schon mal in Berlin an den Start ging und jetzt bei der 20139 Challenge auf ihrer Heimatstrecke unterwegs war.


    Wie alles anfing
    In meiner Schulzeit und auf der Uni war ich ziemlich sportlich unterwegs. Wenn man tanzen & feiern als Sport bezeichnen will, war ich eine Top-Athletin. Es vergingen 20 Jahre, ein Kind und zwei Länder später, war ich eine Frau in ihren mittleren Jahren, gestresst, überarbeitet, übergewichtig, mit einem leichten Hang zu Depressionen. Was mir damals zum Thema Marathon einfiel, war auf dem Sofa liegend die „Extended Version“ von „Game of Thrones“ oder „Herr der Ringe“ anschauen und dabei einen riesigen Schoppen Pinot Grigio runterkippen.

    Motivation zu helfen
    Meine Laufgeschichte begann vor vier Jahren. Eines schönen Tages im März 2017 ging ich laufen. Ich schaffte gerade mal 2 km bevor meine Lungen anfingen zu brennen und meine Knie zitterten. Das völlig Verrückte war, dass mir das Gefühl behagte. Ich wollte mehr davon. Und mehr…und mehr. Nach einer Weile geschah ein Wunder. Ich fand meinen Atem wieder und verlor Gewicht. Und mir wurde ganz deutlich bewusst, wie dankbar ich dafür sein kann, dass ich walken und laufen kann und dass es so viele Menschen gibt, denen das nicht möglich ist. Dieses „Aha-Erlebnis“ war für mich Motivation und Ansporn Menschen zu helfen. Seitdem unterstütze ich eine Gruppe von Kindern, die an einer seltenen genetischen Erkrankung – ADHS-  leiden und nicht walken oder laufen können.

    Weiter laufen
    In jenem September lief ich meine ersten 5 Kilometer in einem Rennen in der Nähe und kurz danach die 10K beim Oslo Marathon. Es war so ein unbeschreibliches Gefühl, als ich meine erste Medaille bekam! Noch im runners high wettete ich mit meinem Ehemann, dass ich sehr bald meinen ersten Halbmarathon laufen werde. Gesagt, getan. Er meldete mich für den GENERALI Berliner Halbmarathon 2018 an. Es folgte ein schrecklicher Winter in Norwegen, ich spulte die meisten Kilometer auf dem Laufband ab. Ich hatte ziemliche Angst, dass mein Training für die 21 km nicht ausreichen würde. Aber ich rannte den Halbmarathon in Berlin, kam glücklich ins Ziel und es war unbeschreiblich schön, das Publikum, das uns anfeuerte, das Bier, die Musik und die ganze fantastische Stimmung. Unvergleichbar!

    Ich werde ein Marathoner
    Eins kam zum anderen und im November desselben Jahres nahm ich einen der schwierigsten Marathonläufe in Europa in Angriff: den Athen-Marathon, die 42.2-kilometer-lange Originalstrecke. Als es los ging war ich übertrainiert, verletzt und nur sehr wenig motiviert. Ich lief durch die Dörfer, wo verheerende Großbrände in den Wochen zuvor noch Todesopfer forderten. Die Einwohner feuerten uns an, hatten Olivenkränze im Haar. Der Rauch des noch glimmenden Brandes lag in der Luft. Ich war so überwältigt, dass ich mental zusammenbrach. Ich weinte und schluchzte auf den nächsten Kilometern und dachte schon ans Aufgeben. Dann erinnerte ich mich daran, dass ich nicht nur für mich selbst laufe, sondern auch für meine Kids und ihr Lächeln unterwegs bin. Für den Rest des Marathons sprach ich im Geiste für jeden Kilometer den Namen eines meiner geliebten Kids aus und achtete darauf, auch nicht eins von ihnen auszulassen bis ich im Ziel angekommen bin. Die letzten 200 Meter sprintete ich, die Ankunft im Panathinaikos Stadion erlebte ich wie im Rausch. Ich war ein Marathoner, und das kann nur 1% der Weltbevölkerung von sich behaupten.

    Motiviert bleiben
    Letztes Jahr mühte ich mich meine Bestzeit zu verbessern, hatte ein fantastisches Rennen in Prag, habe meinen Lauf in Tallin vermasselt, war in Amsterdam kurz davor aufzugeben, habe aber meinen Schweinehund besiegt und gefinished. 2020, mit seinen ganzen Corona-Folgen, waren schwierig für die Motivation. Virtuelle Rennen können eine Zwischenlösung sein, aber ich vermisse das Publikum, die Aufregung, die Musik, den Lärm eines echten Rennens. Bin ich enttäuscht, dass ich nicht am 27. September in Berlin beim richtigen Marathon an den Start gehen konnte? Natürlich bin ich das! Aber wenn man es mal positiv sieht, habe ich ein Jahr mehr für das Training!

    Es gibt Menschen, die sagen mir, dass sie mit dem Laufen anfingen, weil sie sich mir als Vorbild nahmen. Meine Verwandlung von einer couch potato in eine Marathonerin ist ihre Inspiration.

    Ich bin keine Athletin, bin nicht schnell und bin ganz weit davon entfernt eine Legende zu sein. Ich bin auch kein junger Hüpfer mehr. Aber ich liebe das Laufen, genieße die Selbstgespräche und die innere Einkehr während der langen Läufe, das Pumpen des Blutes in den Adern während eines Fartlek Runs und das Gefühl der Zufriedenheit danach, wenn die Endorphine durch den Körper fluten. Und ich bin resilient und dickköpfig. Ich gebe nie auf, weil ich die persönliche Heldin meiner AHDS-Kinder bin. Wenn ich das running-shirt und mein rosa Tutu anziehe, kommt es mir vor, als würde ich meinen Superhelden-Anzug überstreifen!

    Die #20139 challenge ist eine wundervolle Idee. Vielen Dank für die Startnummer und das Armband, es war eine wundervolle Überraschung das in meinem Briefkasten zu finden.  

    Lauras #20139 Challenge vom 27. September 2020
    Am 27. September sollte ich eigentlich, wie so viele von uns, am Brandenburger Tor sein und die Ziellinie des BMW BERLIN-MARATHON überqueren. Zu sagen, dass im Jahr 2020 alles ganz anders gekommen ist, hört sich wie eine grobe Untertreibung an. Als sich dann die Möglichkeit auftat, bei der #20139 Challenge die Schuhe zu schnüren, war es mir eine Herzensangelegenheit mein Lieblings-Lauf-Outfit überzustreifen und loszulaufen.

    In unserem Teil der Welt regnet es nicht, es schüttet! Die ganze letzte Woche schon hatten wir furchtbares nasses Wetter mit stürmischen Böen. Die Vorhersage für Sonntag sprach immerhin nur von „Winden“. Ich erhoffte mir den wärmenden Support meines Cheering Teams, aber die Hälfte schlief um 8:15 Uhr noch tief und fest. Mein Start war toll, ich war hoch motiviert, alles lief wie geplant. Dann kam der Trail-Part meiner Challenge, ich hatte mit Schlamm, glitschigen Felsen, sperrigen Äste auf dem Weg und rutschigem Nadelholz-Untergrund zu kämpfen. Auch hatten die Eintagsfliegen das Unwetter in der letzten Nacht wohl überlebt und versammelten sich auf meinem Lauf-Shirt.

    Es war einmal…
    Im vergangenen Mai lief ich bei einem virtuellen Marathon im selben Lauf-Outfit. Auf meinem Weg traf ich ein kleines Mädchen mit ihrer Oma. Als ich an ihnen vorbeilief, rief das Mädchen: „Schau Oma! Da ist eine Fee!“ Ich hielt an, verbeugte mich, wie es eine Fee tun würde, und lief weiter, dabei kichernd, weil ich es sehr lustig fand, für eine Fee gehalten zu werden.  

    Gestern bei der Challenge, traf ich aber nur ein paar Einwohner meines Heimatdorfes auf ihren Morgenspaziergängen und einige Eichhörnchen, die neugierig betrachteten, was in ihrer Nachbarschaft merkwürdiges geschah.

    Musik ist der Bringer
    Die Musik und die Unterstützung in der App haben so sehr geholfen! Hier war ich also, „Eye of the tiger“ ohrenbetäubend auf meinem Kopfhörer, aus den weiten Wäldern meiner Hausstrecke zurückkommend und mich fühlend wie Rocky Balboa, die Boxmaschine…meinen herzlichen Dank an die Person/Personen, die für die playlist verantwortlich sind. „Thunderstruck“ von AC/DC hat meinen Tag gerettet!

    Nach dem Trail bin ich durch meine Nachbarschaft gelaufen und dann noch mal eine Teilstrecke direkt neben den Zugschienen. Wir nennen den Abschnitt immer „schneller als der Zug“. Das ist ironisch gemeint, weil die Züge bei uns oft verspätet kommen. Hier wollte ich meine Bestzeit schlagen und siehe da: bei der Challenge hat es geklappt.

    Ziel mit Ausblick
    Meine letzten Runden drehte ich im Stadion, wo mich mein komplettes Support-Team wärmstens in Empfang nahm und anfeuerte. Mein Hund Ozzy war total verwirrt, weil ich nicht wie üblich stoppte, um ihn zu knuddeln. Anstatt dessen musste er mit ansehen, wie ich weiter wie ein irrer Hamster im Kreis lief.

    Die letzten 90 Sekunden waren ganz einzigartig. Ich fühlte mich wie ein Teil einer großen Geschichte. Das war eine super Challenge. Ihr habt euch selbst übertroffen! Der Support, die App, die Motivation, die Berichte, alles zusammen, ihr könnt stolz auf eure Leistung sein und ich denke, alle Läufer weltweit waren genauso begeistert wie ich.


Christa Vahlensieck

1977 - Erster Weltrekord beim BERLIN-MARATHON

  • Den ersten Weltrekord beim BERLIN-MARATHON gab es bereits 1977 durch Christa Vahlensieck aus Wuppertal.

    Sie ging schon als Weltrekordlerin an den Start (2:40:16/1975) und war im Ziel fast sechs Minuten schneller. Ihre Marke von 2:34:48 wurde ein Jahr später durch Lauflegende Grete Waitz in New York um über zwei Minuten verbessert, in einem gemischten Rennen, wohlgemerkt.

    Bei der vierten Auflage des BERLIN-MARATHON am 10. September 1977 wurden die Deutschen Marathon-Meisterschaften auf derselben Strecke mit derselben Infrastruktur ausgetragen, allerdings erst am Nachmittag und in zwei separaten Rennen, von Männern (zuerst) und Frauen (danach). Die Strecke war als Doppel-Wendepunkt-Kurs ausgelegt mit Start und Ziel im Mommsenstadion am Rande des Grunewalds.


Ronaldo Da Costa

1998 - Weltrekord durch einen Brasilianer

  • Zum 25. Jubiläum erlebte der BERLIN-MARATHON seinen ersten Weltrekord auf der City-Marathonstrecke, 17 Jahre nachdem der Lauf vom Grunewald in die City gewechselt war. Der Brasilianer Ronaldo da Costa unterbot die zehn Jahre alte Weltrekordmarke des Äthiopiers Belayneh Dinsamo um eine dreiviertel Minute auf 2:06:05 Stunden. Nach einer zurückhaltenden ersten Hälfte forcierte Da Costa das Tempo und zog unaufhaltsam davon.

    Einen weiteren Rekord gab es bei den Teilnehmern: 27.621 hatten sich für den BERLIN-MARATHON angemeldet, der mittlerweile zu den größten Marathons weltweit zählte. 21.008 erreichten das Ziel.

    Der Sieg bei den Frauen ging an die Belgierin Marlen Reeders (2:25:22), schnellster Rennrollstuhlfahrer war der Schweizer Heinz Frei (1:24:19), Edith Hunkeler (Schweiz) siegte bei den Frauen (1:47:53). Damals sprach man noch von „Weltbestzeiten“ bei Straßenlauf-Strecken, denn erst 2004 genehmigte der Internationale Leichtathletik-Verband die Bezeichnung „Weltrekord“, nicht zuletzt aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen, die weiterhin anstiegen, und der überragenden Bedeutung des Straßenlaufs gegenüber der Stadion-Leichtathletik.


Patrick Makau

2011 - Prognose bestätigt und neuer Weltrekord gesetzt

  • Nach Durchbruch der Marathon-Schallmauer von 2:04 Stunden durch Haile Gebrselassie 2008 stürmte 2011 ein Kenianer aufs Podium des BERLIN-MARATHON. Im Vorjahr noch durch Dauerregen gebremst, fand Patrick Makau diesmal perfekte Laufbedingungen vor und nutzte sie für die Weltrekordzeit von 2:03:38 Stunden.

    Florence Kiplagat siegte in 2:19:44 Stunden bei den Frauen und unterstrich damit die Bedeutung der schnellsten Marathonstrecke der Welt.

     


Eliud Kipchoge

2018 - Kenianer schreibt Marathon-Geschichte

  • 2018 schrieb der Kenianer Eliud Kipchoge Marathon-Geschichte, als er den BMW BERLIN-MARATHON in Weltrekordzeit gewann. 2:01:39 Stunden bedeuteten eine Verbesserung der bisherigen Marke um 1:18 Minuten.

    Ein Jahr danach verpasste der BMW BERLIN-MARATHON-Sieger Kenenisa Bekele diesen Weltrekord um gerade einmal drei Sekunden: 2:01:42 Stunden betrug seine Siegerzeit 2019.


Uta Pippig

Grenzenlos durch Berlin

  • Wer den Namen Uta Pippig hört, dem erscheint sofort das Brandenburger Tor vor Augen. Die gebürtige Leipzigerin markierte 1990 mit ihrem Lauf als DDR-Läuferin über die Grenzen der geteilten Stadt den Beginn einer neuen Zeit für die Hauptstadt und den BERLIN-MARATHON. Nur drei Tage vor der Wiedervereinigung führte dessen Strecke erstmals durch Ost und West.

    Spitzensport hinter dem Eisernen Vorhang

    Bereits mit 13 Jahren begann Uta Pippig auf den Langstrecken zu trainieren. 1986, mit nicht einmal 20 Jahren, gewann sie den Marathon und damit die DDR-Meisterschaft in Leipzig. Als sie jedoch 1988 zum Tokio-Marathon reiste durfte ihr Trainer Dieter Hogen sie nicht begleiten. Sie wurde mit einer Zeit 2:32:20 Stunden Zweitplatzierte. Die politischen Bedingungen in der DDR schränkten die Selbstbestimmung der Menschen ein. Auch die Möglichkeiten von Uta Pippig, sich in der internationalen Welt des Sports zu etablieren wurden dadurch begrenzt.

    Der Fall der Mauer und Uta Pippigs Durchbruch

    1990 kennzeichnet deshalb in verschiedenster Hinsicht einen Durchbruch, für das gesamtdeutsche Verhältnis, aber auch für die Karriere von Pippig. Die Mauer war gefallen und die Teilnehmer des BERLIN-MARATHONS konnten erstmals auf der neuen Strecke das Brandenburger Tor durchlaufen. Für viele Teilnehmer war dies ein besonderer Moment. Uta Pippig beschreibt diesen Augenblick in unserem Video-Interview Mauerfall-Jubiläum mit einem unvergleichlichen Gefühl von Freiheit, dass sie bis heute auf all ihren Wegen beflügelt. Gekrönt wurde dieser Tag von ihrem Sieg über 42,195 Kilometer und dem Erreichen eines neuen Streckenrekords mit einer Zeit von 2:28:37 Stunden.

    Internationale Erfolgsreihe

    Beflügelt von diesem Erlebnis zeigte sich Uta Pippig in den frühen 1990er Jahren auf der weltweiten Bühne des Laufsports und sammelte Marathonsiege in Boston oder New York. Außerdem wurde sie 1995 sowie 1996 als Läuferin des Jahres durch die ,,Association of International Marathon and Road Race‘‘ ausgezeichnet. Insgesamt gewann sie zwischen 1990 und 1996 in den genannten Städten siebenmal die Wettbewerbe über die Marathondistanz. Teilnahmen an den Olympiaden in Barcelona 1992 (7. Platz über 10.000 m) und Atlanta 1996 ergänzen diese Ausnahmeleistungen.

    Nach dem Sport ist vor dem Sport

    Trotz einer solch vielfältigen Sportlerbiografie zieht Uta Bilanz und sagt: ,,Mein Sieg in Berlin an diesem Tag (BERLIN-MARATHON 1990) war wahrscheinlich emotional der Höhepunkt meiner Karriere.‘‘  Uns bleibt sie bis heute als Laufexpertin des BMW BERLIN-MARATHONS erhalten und darf sich mehr als verdient Berlin Legend nennen!


Kenenisa Bekele

Ein sensationelles Comeback

Kenenisa Bekele gewinnt den BMW BERLIN-MARATHON 2019

 Gewinner Kenenisa Bekele (Podcast auf Englisch)


Der Gewinner direkt nach dem BMW BERLIN-MARATHON 2019


© Andy Edwards

 Kenenisa Bekele | vor dem Marathon (Podcast auf Englisch)


Gewinner des BMW BERLIN-MARATHON 2016


© Andy Edwards

Tegla Loroupe

1999 - Kenianerin unterbietet eigenen Weltrekord um 4 Sekunden

  • Nur ein Jahr nach dem überraschenden Weltrekord durch Ronaldo Da Costa gab es beim BERLIN-MARATHON 1999 schon wieder einen Grund zum Feiern, als die Kenianerin Tegla Loroupe mit 2:20:43 Stunden ihren eigenen Weltrekord um vier Sekunden verbesserte, den sie im Jahr zuvor in Rotterdam aufgestellt hatte.

    Es war dies der erste Frauen-Weltrekord beim BERLIN-MARATHON nach dessen Wechsel 1981 von der Wald-Strecke in die City. Bei den Männern gewann der Kenianer Josephat Kiprono in hochklassigen 2:06:44. Schnellster Rollstuhlfahrer war der Schweizer Heinz Frei in 1:23:57, Monica Wetterström (Schweden) siegte bei den Frauen (1:48:12). Mit 27.112 gemeldeten Teilnehmern wurde ebenfalls eine Rekordmarke erzielt. Außerdem erzielte der Japaner Takayuki Inubushi erzielte als Zweitplatzierter in 2:06:57 einen Asien-Rekord.

    Nie zuvor gab es weltweit ein besseres Marathon-Resultat in der Addition der Siegerzeiten von Männern und Frauen.


Haile Gebrselassie

2006-2009 - Vierfacher Sieg der äthiopische Lauflegende

  • Von 2006 bis 2009 siegte die äthiopische Lauflegende Haile Gebrselassie viermal beim BERLIN-MARATHON und stellte 2007 und 2008 jeweils einen neuen Weltrekord auf.

    2007 unterbot er mit 4:04:26 Stunden die Marke von Paul Tergat um 29 Sekunden, 2008 blieb er mit 2:03:59 als erster Läufer unter 2:04 Stunden. 2009 verhinderte zunehmende Wärme sein Unterfangen, noch schneller zu laufen. Bis 30 km befand er sich jedenfalls auf Weltrekordkurs.

    Bei den Frauen lief 2008 Irina Mikitenko als Siegerin mit 2:19:19 Stunden Deutschen Rekord, nachdem sie ein Jahr zuvor hinter der Äthiopierin gehe Wami Zweite geworden war. Die Rekordzahl von 35.783 Finishern erreichten 2008 das Ziel.

     


Wilson Kipsang

Weltrekord zum Jubiläum

  • In Anwesenheit der bisherigen Weltrekord-Läufer des BERLIN-MARATHON, die aufgrund der Jubiläums-Feierlichkeiten des 40. BERLIN-MARATHON 2013 das Rennen verfolgten, stürmte der Kenianer Wilson Kipsang in Weltrekordzeit durch die Hauptstadt. 2:03:23 Stunden zeigte die Uhr, als er im Ziel war.

    Zweiter in 2:04:05 Stunden war übrigens ein gewisser Eliud Kipchoge in seinem zweiten Marathon. Nie zuvor war weltweit ein Zweitplatzierter schneller als er.

    36.527 Finisher bedeuteten ebenfalls einen Rekord.


Gladys Cherono

2015-2018 - Die Ära Gladys Cherono

Gladys Cherono lief beim BMW BERLIN-MARATHON 2018 den Streckenrekord.
  • Die Kenianerin Gladys Cherono gewann den BERLIN-MARATHON 2015, 2017 und 2018, wobei sie 2018 mit 2:18:11 Stunden einen Streckenrekord aufstellte, zu jenem Zeitpunkt die viertschnellste Zeit weltweit. Die Siegerzeiten 2018 von Männern und Frauen zusammengezählt, war dies das schnellste Marathonrennen aller Zeiten.


Deutsche Top-Athleten im Interview

  Anna Hahner | vor dem Marathon


Fünftplatzierte beim BMW BERLIN-MARATHON 2017


© Andy Edwards

 Philipp Pflieger | vor dem Marathon


Lief eine persönliche Bestzeit beim BMW BERLIN-MARATHON 2015


© Andy Edwards

 Gladys Cherono | vor dem Marathon (Podcast auf Englisch)


3-malige Gewinnerin des BMW BERLIN-MARATHON, Streckenrekord 2018


© Andy Edwards

Naoko Takahashi

2001 - Die erste Frau unter 2:20 Stunden

  • Bei der 28. Auflage des BERLIN-MARATHON im Jahr 2001 gab es nicht nur einen weiteren Frauen-Weltrekord. Die Japanerin Naoko Takahashi war mit ihrer Siegerzeit von 2:19:46 die erste Frau weltweit, welche über die klassische Distanz von 42,195 km weniger als 2:20 Stunden benötigte. Die Olympiasiegerin von Sydney 2000 war in ihrer Heimat eine Volksheldin, was dazu führte, dass bei der Direktübertragung des Berliner Rennens in ihrer Heimat ein Millionenpublikum die Live-Berichterstattung eines japanischen Senders mitverfolgte. Naoko Takahashis Weltrekord stand allerdings nur eine Woche, da die Kenianerin Catherine Ndereba in Chicago 59 Sekunden schneller war.

    Der Sieger bei den Männern war Joseph Ngolepus aus Kenia in 2:08:47.

    Abonnementssieger Heinz Frei (Schweiz) holte sich einmal mehr den Sieg bei den Rennrollstuhlfahrern (1:30:24), während bei den Frauen Edith Hunkeler siegte (1:47:46), ebenfalls aus der Schweiz kommend. Im Ziel waren mit 25.916 Teilnehmern so viele wie nie zuvor.


Paul Tergat

2003 - Weltrekord des ehemaligen Bahn-Langstrecken-Star Paul Tergat

  • Zum 30. BERLIN-MARATHON war das Ziel ans Brandenburger Tor verlegt worden, der Start befand sich auf der Straße des 17. Juni - ein Setting, das bis heute Bestand hat und für prägnante Bilder weltweit sorgt. Der Weltrekord stand seit einem Jahr bei 2:05:38 (Khannouchi/Chicago 2002), als sich der ehemalige Bahn-Langstrecken-Star Paul Tergat am 28. September auf den Weg machte, sehr schnell zu laufen.

    Dies war sein sechster Marathon, noch nie hatte er gewonnen. Am Ende dieses Jubiläums-Marathons stand mit 2:04:55 Stunden nicht nur ein famoser neuer Weltrekord, er entstand zudem aus einem sehr animierten Rennverlauf, was dem zweiten Kenianer an der Spitze zu verdanken war: Sammy Korir war der Trainingspartner von Tergat, trieb ihn bis zum Ziel vor sich her und hatte dadurch maßgeblichen Anteil an dieser neuen Bestmarke. Sein Rückstand im Ziel betrug 1 Sekunde. Schnellste Frau an diesem Tag war die Japanerin Yasuo Hashimoto (2:26:32).

    Einen Rekord gab es auch bei den Finishern: Erstmals kamen mehr als 30.000 ins Ziel (30.837). Zusammen mit der Schülerstaffel, den Bambini-Läufen und den Inlineskatern waren am Berliner Marathon-Wochenende über 47.000 Menschen aktiv. Race Director Horst Milde ging nach 29 Jahren in den Ruhestand und übergab den Posten an seinen Sohn Mark.


Irina Mikitenko

2008 - erste deutsche Läuferin unter 2:20 h

  • Beim BERLIN-MARATHON 2008 lief Irina Mikitenko in 2:19:19 Stunden deutschen Rekord und blieb als erste deutsche Läuferin unter der Marke von 2:20 Stunden, der Schwelle zur internationalen Spitzenklasse. Zum damaligen Zeitpunkt war dies die viertschnellste Zeit weltweit.

    Von 2008 bis 2010 gewann sie die Gesamtwertung der Abbott World Marathon Majors Serie dreimal hintereinander und damit jeweils 500.000 Dollar.

     


Dennis Kimetto

2014 - erster Läufer unter 2:03:00 h

  • 2012 war er noch knapper Zweiter beim BERLIN-MARATHON hinter seinem Trainingskollegen Geoffrey Mutai, wobei fachkundige Beobachter den Eindruck hatten, dass er sich aus Respekt bzw. Stallorder zurückgehalten hatte.

    Zwei Jahre später war es dann soweit: Der Kenianer Dennis Kimetto profitierte beim BERLIN-MARATHON 2014 von der Konkurrenz durch seinen Landsmann Emmanuel Mutai und siegte in Weltrekordzeit: Mit 2:02:57 Stunden blieb er als erster Läufer unter der Marke von 2:03:00.

    Drei Frauen blieben unter 2:22 Stunden - ein Rekord für den BERLIN-MARATHON.

     


Mare Dibaba

Versprochen ist versprochen

  • Wer schon mal einen Marathon gelaufen ist, der weiß welche Qualen die letzten Meter bis zum Ziel bedeuten können. Man will nur noch seinen Stiefel durchziehen und auf nichts mehr reagieren müssen. In solchen Moment hilft neben wahrem Sportsgeist der Focus auf das Wesentliche. Die Top-Leichtathletin Mare Dibaba besitzt solche nützlichen Qualitäten. Fragt man die 29-Jährige, wie sie diese erlangte, so erklärt sie: „Es kommt von der starken Fähigkeit, meine Arbeit ernst zu nehmen. Ich bin in der Lage, konzentriert zu bleiben und mich nicht von anderen Situationen um mich herum ablenken zu lassen.“

    Sicherlich hat das Ganze ebenso mit ihrem starken Selbstvertrauen zu tun. Und das wiederum war der Auslöser für Mares Sportkarriere. Frühe Erfolge bei Schulwettbewerben beflügelten sie dazu, sich mit ihren läuferisch talentierten Freunden zu messen. Auch diesen Tests hielt sie stand. Ganz nach ihrer heutigen Trainingsauffassung: arbeite hart, sei respektvoll und plane vorausschauend, eroberte sie von einer kleinen äthiopischen Farm kommend die Leichtathletik-Welt.

    Dabei ist Mare stets bewusst, woher sie stammt. Sie sieht darin sogar einen Schlüssel für ihre Entwicklung zu einer selbstbewussten, erfolgreichen Powerfrau, die heute ihrer Familie ein Payback geben kann. „Sport hat mein Leben verändert. Früher war ich ein niemand, der nicht einmal einen Cent für öffentliche Verkehrsmittel besaß. Jetzt bin ich selbstständig und helfe meiner Familie, ein besseres Leben zu führen.“, beschreibt die Chicago-Marathon-Siegerin von 2014 ihre Situation. Allen laufinteressierten Frauen gibt sie für eine erfolgreiche Sportkarriere gerne zwei, drei Tipps mit auf den Weg: „Bleibt stark und schafft euch eine gesunde Basis. Sagt zu allem, was euch von eurem Ziel zurückhält Nein – auch wenn das mal schwierig ist. Nehmt die Anweisungen des Trainers ernst und schenkt euren Bemühungen die volle Aufmerksamkeit“.

    Zum BMW BERLIN-MARATHON kehrt Mare gerne zurück, sie schätz das Rennen mit seinem schnellen Kurs, bei dem sie ihre Personal-Best von 2:19:52 Stunden verbessern will. Wer ebenfalls eine persönliche Bestzeit auf den Berliner Asphalt bringen möchte, dem rät die Ausnahme-Athletin: „das im Training Erlernte im Wettkampf umsetzen und nie an sich selbst zweifeln.“ Am 30. August 2015 erfüllte sich Mare Dibaba bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking einen Lebenstraum: Sie gewann den Marathon der Damen.

    Dass sie eines Tages mal ganz oben auf einem WM-Podium stehen würde, versprach Mare schon als Kind ihrer Familie. Ihrem Lebensmotto getreu „Never give up – stay strong“ bestritt sie das Rennen in der chinesischen Hauptstadt. Nach knapp 42 Kilometer setzte sich die Äthiopierin von der Führungsgruppe ab. Als Erste erreichte Mare die Tartanbahn im Nationalstadion. Dort durchlebte sie jedoch eingangs beschriebenes Horrorszenario. Die Kenianerin Helah Kiprop attackierte sie auf den finalen Metern. Mare mobilisierte alle Kräfte und hielt ihr Wort. Mit einer Goldmedaille um den Hals, kehrte sie zurück zu ihrer Familie.


Katharina Rumpus

Vom Parkplatz auf den ersten Platz

  • „Vergleiche dich nicht mit anderen, konzentriere dich auf dich selbst und mach das Beste aus deinen Möglichkeiten.“ Inspiriert durch ihr sportliches Vorbild Allyson Felix, gepaart mit Bodenständigkeit und Zielstrebigkeit, hat sich Katharina Rumpus in die Weltspitze des Inlineskatings vorgearbeitet – die wahre Geschichte einer Powerfrau.

     

    Die Geschichte vom Fußballer, der vom Gossenkicker zum Millionen-Profi metamorphiert, wird in den Medien immer wieder gerne erzählt. Jedoch ist dieses Storytelling eher findigen Spielerberatern als der Wahrheit zuzuschreiben. Ganz anders ist das bei Katharina Rumpus, die bei ihrem Karrierestart tatsächlich ganz begann. Derzeit gehört die 26-Jährige vom Powerslide Matter World Team zu Deutschlands schnellsten Inlineskaterinnen.

    Und das obwohl Katharina zum Anfang des Jahres ihr Referendariat in Neckarsulm antrat. Eine solche Doppelbelastung ist der Athletin aus Heilbronn nicht unbekannt. Schon während der Schule und des Studiums musste sie sich dual organisieren. Offen gibt die angehende Gymnasiallehrerin für Mathe und Sport aber zu: „Ich muss allerdings auch sagen, dass das Referendariat wesentlich stressiger als das Studium ist. Ich kann mir meine Zeit nicht mehr so flexibel einteilen und musste meine Umfänge deutlich reduzieren.“ Die Sache scheint es ihr Wert zu sein. Der Entschluss zum Studium stand für Katharina schon immer fest. Ihr Drang nach Wissensvermittlung ist groß oder wie sich die Heilbronnerin selbst so sympathisch ausdrückt: „Das Referendariat macht mir wahnsinnig viel Spaß. Ich liebe es einfach, mit Kindern zu arbeiten und ihnen mein Wissen weiterzugeben“.

     

    Was Katharina liebt, das kann sie gut, sehr gut sogar. Mit dem Skaten war das nämlich auch so. Eigentlich wollte sie nie Profi-Athletin werden. Das entwickelt sich eher aus der Liebe und der Begeisterung zum Sport. Anfänglich stand Katharina auf Skiern und nicht auf Rollen. Beim Verein Ski Sport Franken Heilbronn startete sie in jungen Jahren ihre sportliche Karriere. Um in den Sommermonaten fit für die anstehende Wintersaison zu bleiben, trainierte Katharina mit ihrem Bruder Inline-Slalom, stets unter der Ägide ihres Vaters. Ihrem unbändigen Willen zum Sieg nachkommend, nahm sie natürlich auch in dieser Disziplin an Wettbewerben teil. Bei einem dieser Wettkämpfe lernte die Familie per Zufall das Inline Speedskating kennen. „Wir waren direkt Feuer und Flamme und so begann die irrsinnige Reise“, erklärt die Powerfrau jenen entscheidenden Moment. Was folgte waren Trainingseinheiten auf abendlich beleuchteten Parkplätzen oder auf Radwegen. Ihr Vater gab das Training vor, Sohn und Tochter setzten gekonnt um. Angesprochen auf die miserablen Zustände der Trainingsstätten sagt Katharina gerade heraus: „Das störte uns nicht, ganz im Gegenteil, es machte uns hart und unglaublich vielseitig. Die Wettkämpfe waren nicht nur eine Möglichkeit, mich mit Gleichaltrigen zu messen, sondern auch die Chance auf Bahnen und richtigen Straßenkursen zu skaten“. Das Konzept ging auf. Katharina Rumpus errang währen ihrer Zeit als Juniorin drei Weltmeistertitel. Und im Gegensatz zu den eingangs herangezogenen Kickern, folgte bei der Heilbronnerin nicht der Fokus auf Sport als Vollzeitbeschäftigung. Sie wechselt zwar ins Profi-Lager, studierte aber auch. Während des Studiums konzentrierte sich die angehende Akademikerin auf die Marathonszene. Der Athletin halfen dabei ihre Fähigkeiten, sich selbst zu reflektieren und aus Niederlagen gestärkt zurückzukommen. Im Jahr 2016 wurde Katharina über die Distanz von 42,195 Kilometer Europameisterin. Im letzten Jahr gewann sie 2018 den BMW BERLIN-MARATHON als sie sich mit einem fulminanten Endspurt gegen ihre Konkurrentin durchsetzen konnte.

    Zurück ins jetzt. Auch beim diesjährigen Rennen ist mit Katharina zu rechnen und sie zählt zu den Topfavoritinnen, wenngleich sie ihre Trainingsumfänge – dem Referendariat geschuldet – kürzen musste. „Ich glaube, dass ich trotz allem ganz gut in Form bin“, schätzt sie bescheiden ihre Situation ein. Ihr sportliches Vorbild ist Allyson Felix, da bekommt diese Aussage, doch nochmal eine ganz andere Bedeutung. Alle Frauen, die wie Katharina an einem Erfolg auf Rollen interessiert sind, gibt sie mit auf den Weg: „Vergleiche dich nicht mit anderen, konzentriere dich auf dich selbst und mach das Beste aus deinen Möglichkeiten.“


Legendäre HotSpots des BMW BERLIN-MARATHON

Kultfaktor garantiert

Die Siegessäule

  • Die vom Berliner Volksmund liebevoll als Goldelse betitelte Siegessäule ist für die BMW BERLIN-MARATHON-Starter*innen das Pendant zum Brandenburger Tor. So wie das geschichtsträchtige Tor als ein Symbol für das bald erreichte Ziel steht, so ist die 67 Meter hohe Säule so etwas wie das Auftaktsignal zum „Rennen“. Denn bereits nach wenigen hundert Meter erreichen die Läufer den sogenannten Großen Stern, der zentrale Platz im Großen Tiergarten, auf dem die Goldelse seit 1939 residiert. Zuvor weilte Madame auf dem heutigen Platz der Republik (nahe Reichstagsgebäude), mit der Aufgabe an die Deutschen Einigungskriege zu erinnern. Der Architekt Johann Heinrich Strack ließ sie im Auftrag von Wilhelm I. in den Jahren 1864 bis 1873 erbauen. Ende der 1930er Jahre versetzte man die Siegessäule auf den Großen Stern. Den zweiten Weltkrieg überstand die Säule nahezu unbeschadet. Dennoch gab es in den folgenden Jahrzehnten mehrere Sanierungsmaßnahmen. Letztmalig wurde 2011 Hand an die Goldelse gelegt. Dabei machten man ihrem Spitznamen alle Ehre und gönnte der Dame sowie ihren weiteren Bauteilen einen neuen Blattgold-Anstrich von 1,2 Kilogramm. Tipp: Fotografen schätzen das Motiv Läufer plus Siegessäule sehr, also lächeln beim Vorbeiflitzen.

     


Das Rathaus Schöneberg

  • Ungefähr bei Streckenkilometer 23 treffen die Teilnehmer des BMW BERLIN-MARATHON auf das Schöneberger Rathaus – die Zuschauer stehen hier dicht gereiht. Große Zuschauermengen sind am Rathaus des Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg nichts Ungewöhnliches. Bei einer offiziellen Kundgebung im August 1961, die den Bau der Berliner Mauer zum Thema hatte, kamen nach inoffiziellen Angaben 800.000 Hauptstädter auf dem ehemaligen Rudolph-Wilde-Platz vor dem Amtshaus zusammen. Am 26. Juni 1963 hielt an gleicher Stelle US-Präsidenten John F. Kennedy vor tausenden Zuschauern eine Ansprache mit seinem berühmten Ausspruch „Ich bin ein Berliner“. Übrigens wurde der Rudolph-Wilde-Platz drei Tage nach der Ermordung von Kennedy in John-F.-Kennedy-Platz umbenannt. Seit 1950 hängt im Turm des Schöneberger Rathaus die Freiheitsglocke (ein Geschenk der Amerikaner). Täglich um 12.00 Uhr läutet die größte, profan genutzte Glocke von Berlin. Je nach Leistungsvermögen und Startwelle kommen die Läufer also in den Hörgenuss. Das Gebäude sowie seine Innenräume müssen immer wieder für Filmaufnahmen herhalten wie zum Beispiel für die Erfolgsserie „Babylon Berlin“.


Der Flughafen Tempelhof

  • Am 30. Oktober 2008 wurde der Flughafen Berlin-Tempelhof nach 85 Jahren geschlossen. Selbst wenn das einige Reiseportale bis heute nicht wahrhaben wollen ;-) Die Aufgabe des Airports findet ihre Begründung hauptsächlich in einem Konsensbeschluss aus dem Jahr 1996 zum Neubau eines Großflughafens Berlin Brandenburg. Auch dieser Flughafen verwirrt immer wieder die Web-Verantwortlichen einschlägiger Flugreise-Anbieter, da es auch ihn noch beziehungsweise gar nicht mehr gibt. Definitiv geben hat es die „Berliner Luftbrücke“. Diese Initiative der Westalliierten sicherte den Einwohnern Berlins den Nachschub mit den wichtigsten Lebensmitteln nachdem die sowjetische Besatzungsmacht Land- und Wasserwege zur Versorgung blockierte. Vom 26. Juni 1948 bis zum 30. September 1949 brachten etwa 277.500 Versorgungsflüge der U.S. Air Force sowie der Royal Air Force rund 2,35 Millionen Tonnen Ladung zum Flughafen Berlin-Tempelhof. Der in diesem Zusammenhang entstandene Begriff „Rosinenbomber“ als Synonym für die Versorgungsflugzeuge geht auf die Begebenheit zurück, dass im Winter 1948 ein britisches Flugzeug mit Rosinen für die Berliner-Weihnachtsbäckerei bestückt gewesen sein soll. Heute werden die Anlagen des ehemaligen Flughafens unter anderem als Messe-Location genutzt wie zum Beispiel für die BMW BERLIN-MARATHON EXPO. Das dazugehörige Anwesen im Sprachgebrauch als Tempelhofer Feld bezeichnet, dient als Event-Gelände unter anderem für den BARMER Women's Run.


Das Brandenburger Tor

  • Diesen legendären Berliner HotSpot trägt eigentlich jeder Bundesbürger mit sich herum, denn die Rückseiten der deutschen 10, 20 und 50 Cent-Euromünzen ziert das Brandenburger Tor. Jener Sehnsuchtsort aller Starter*innen beim BMW BERLIN-MARATHON. Nachdem die Teilnehmer*innen den Streckenkilometer 41 erlaufen haben, gelangen sie über die Glinkastraße auf den Boulevard Unter den Linden. Ab hier ist das Brandenburger Tor zu sehen, hinter dem das Ziel liegt. Diese finalen Meter sind unvergesslich. Die Zuschauer stehen hier in mehreren Reihen Spalier und heizen allen Teilnehmer*innen noch mal richtig ein. So beflügelt laufen sie mittig durch das Brandenburger Tor und finishen überglücklich nur wenig Meter weiter im Ziel des BMW BERLIN-MARATHON. Sobald die Medaille um den Hals baumelt, werfen viele Teilnehmer einen Blick zurück auf das frühklassizistisches 20 Meter hohe Triumphtor. Auf Wunsch von König Friedrich Wilhelm II. wurde es nach Entwürfen von Carl Gotthard Langhans in den Jahren von 1789 bis 1793 gebaut. Ursprünglich stellte es den krönenden Abschluss der Prachtstraße Unter den Linden dar. Heutzutage wird es eher als ein Symbol für das wiedervereinigte Deutschland angesehen. Während der Trennung Deutschlands verlief die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin direkt am Brandenburger Tor. Beim BERLIN-MARATHON im Jahr 1990 führte der Kurs erstmals durch das Brandenburger Tor. Dabei musste aufgrund der großen Nachfrage das Teilnehmerfeld auf 25.000 Starter limitiert werden.


Das Berliner Olympiastadion

  • Für die Olympischen Sommerspiele 1916 baute man die Pferdesportanlage Rennbahn Grunewald zum Deutschen Stadion um. Aufgrund des Ersten Weltkriegs fanden die Spiele 1916 nicht statt. Für die Olympischen Sommerspiele 1936 wurde das Deutsche Stadion dann nahezu komplett abgerissen und an seiner Stelle entstand das heutige Olympiastadion. In den Folgejahren gab es immer wieder Umbaumaßnahmen wie zum Beispiel die Teilüberdachung für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974. Derzeit bietet die Sportstätte ein Fassungsvermögen von knapp 74.500 Sitzplätzen. Hauptnutzer ist der Fußballerstligist Hertha BSC, der hier seine Spiele austrägt. Aber auch anderen Sportevents dient die Anlage im Berliner Ortsteil Westend als Austragungsort. Jedes Jahr im Spätsommer trifft sich hier die Leichtathletik-Elite, um sich beim Internationale Stadionfest (ISTAF), dem größten Leichtathletikmeeting der Welt, zu messen. Als Schmuckstück der Wettkampfanlagen gilt die blaue Tartanlaufbahn. Auf dieser stellte Usain Bolt am 16. August 2009 im Finale über 100 Meter bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften mit 9,58 Sekunden einen noch heute gültigen Weltrekord auf. Allerdings war die blaue Bahn nicht von Beginn an bei jedermann beliebt. Während ihrer Einführung äußerten Naturschützer Bedenken, dass versehentlich Wasservögel auf ihr landen könnten. Die Verwechslungsgefahr mit einem Gewässer bewahrheitete sich nicht. Für die Teilnehmer*innen des GENERALI FRÜHSTÜCKSLAUF beim BMW BERLIN-MARATHON stellt das Olympiastadion den Endpunkt der 6 km langen Strecke dar.


Die Berliner Mauer

  • „Die Mauer muss weg“ skandierten die Bürger der DDR bei den sogenannten Montagsdemos während der friedlichen Revolution im Herbst 1989. Das war der Anfang vom Ende der 167,8 Kilometer langen sowie 3,60 Meter hohen Grenzanlage, die West- und Ost-Berlin voneinander trennte. Die sogenannte innerdeutsche Grenze zwischen West- (alte Bundesrepublik) und Ostdeutschland (DDR) wurde ebenfalls durch eine Mauer markiert. Ihre Gesamtlänge betrug 1.378 Kilometer. 30 Jahre später finden sich in Berlin glücklicher Weise nur noch Reste des ehemaligen Grenzbefestigungssystems. Die Teilnehmer des BMW BERLIN-MARATHON passieren sie beispielsweise am Brandenburger Tor sowie am Potsdamer Platz. Wenn ab Kilometer 30 der Mann mit dem Hammer droht (im Englischen auch „hit the wall“), ist weit und breit kein Stück der Mauer zu finden und das wünschen wir den Läufer*innen auch im übertragenen Sinn. Im Ziel sind dann alle Finisher eine #berlinlegend und nicht wie von Pink Floyd auf dem Album „The Wall“ besungen „just another brick in the wall“.

    Aufmerksame Hauptstadt-Besucher werden immer wieder über Mauer-Hinweise „stolpern“. Sie finden sich in drei Varianten und zwar als in den Straßenbelag eingelassene Pflastersteine, ein in den Bodenbelag integriertes Bronzeband und eine Markierung der Grenz- und der Hinterlandmauer durch verschiedenfarbige Streifen. Interessierten sei das Mauermuseum im Haus am Checkpoint Charlie sowie das Gedenkstättenensemble Berliner Mauer in der Bernauer Straße empfohlen.