Zum Hauptinhalt springen
Anzeige
Anzeige
BMW BERLIN-MARATHON

„Gesund in die intensive Phase der Vorbereitung starten“ – Warum ein sportmedizinischer Check-up jetzt so wichtig ist

In gut zwei Monaten startet der BMW BERLIN-MARATHON und viele Läufer:innen befinden sich mitten in der Vorbereitung. Die Motivation ist groß, der Trainingsumfang nimmt zu, das große Ziel rückt in greifbare Nähe. Gerade jetzt lohnt sich der Blick auf die eigene Gesundheit: Bin ich körperlich wirklich bereit für die kommenden Belastungen?

Ein sportmedizinischer Check-up ist mehr als reine Vorsicht – er kann die Grundlage für eine gesunde und erfolgreiche Vorbereitung sein. Das betont auch Dr. med. Margrit Lock, Executive Board-Member Medical des BMW BERLIN-MARATHON und dessen Organisator SCC EVENTS. Als Fachärztin für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin weiß sie genau, worauf es ankommt – und erklärt im Interview, was ein seriöser sportmedizinischer Check-up beinhalten sollte.

Dr. med. Margrit Lock @ SCC EVENTS

Frau Dr. Lock, warum ist ein sportmedizinischer Check-up zu Beginn der Marathonvorbereitung so wichtig?

Ein Marathon ist eine Ausdauerleistung auf hohem Niveau, auch für gut trainierte Sportler:innen. Besonders jetzt, rund drei Monate vor dem Wettkampf, steigt der Trainingsumfang spürbar an. Ein sportmedizinischer Check-up hilft dabei, individuell und verantwortungsvoll ins Training zu starten. Wir prüfen dabei, ob das Herz-Kreislauf-System, der Bewegungsapparat und der Stoffwechsel der bevorstehenden Belastung gewachsen sind. So lassen sich gesundheitliche Risiken frühzeitig erkennen oder im besten Fall ausschließen. Es geht um Prävention, nicht um Einschränkung.

Was genau sollte ein sportmedizinischer Check beinhalten und worin liegt der Unterschied zu einem allgemeinen Gesundheits-Check?

Ein sportmedizinischer Check ist deutlich spezifischer. Neben einer ausführlichen Anamnese und der körperlichen Untersuchung gehören ein Ruhe-EKG und ein Belastungs-EKG auf dem Fahrrad oder Laufband dazu. Zusätzlich prüfen wir Lungenfunktion, Blutwerte und – bei Bedarf – führen wir eine Spiroergometrie durch. Diese Untersuchung erlaubt eine gezielte Beurteilung der Ausdauerleistungsfähigkeit und hilft, Trainingsbereiche festzulegen. Im Unterschied zu einem klassischen Gesundheits-Check geht es bei uns also nicht nur darum, ob jemand gesund ist – sondern auch, wie belastbar er oder sie wirklich ist.

Welche typischen Risiken können bei der Untersuchung erkannt werden – auch bei scheinbar gesunden Läufer:innen?

Gerade bei Ausdauersportler:innen kann das subjektive Gefühl „Ich bin fit“ täuschen. Manche Herzerkrankungen oder Durchblutungsstörungen verlaufen zunächst symptomlos und werden erst unter Belastung sichtbar. Auch unerkannte Infekte, Blutdruckprobleme oder muskuläre Dysbalancen können im Check auffallen.

Unser Ziel ist nicht, jemanden vom Sport abzuhalten, sondern Risiken frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls das Training anzupassen. Das schützt vor Überlastung – und erhöht langfristig die Leistungsfähigkeit.

Ein wichtiger Baustein zur Früherkennung ist in diesem Zusammenhang auch der PAPS-Test, ein digitaler Präventionsfragebogen zur sportärztlichen Selbsteinschätzung. Er ist seit Jahren fester Bestandteil des Anmeldeprozesses bei allen SCC EVENTS Veranstaltungen. Als erster Organisator haben wir diesen Standard etabliert. Ziel ist es, schon frühzeitig potenzielle Risiken zu erkennen und eine gezielte ärztliche Abklärung anzuregen.

Viele ambitionierte Läufer:innen trainieren hart, oft sogar mit kleinen Beschwerden – wie schätzen Sie das Thema „Belastung vs. Überlastung“ ein?

Belastung gehört zum Training, keine Frage. Aber wer regelmäßig mit Schmerzen läuft oder Warnsignale wie Erschöpfung, Schlafprobleme oder ungewöhnliche Pulsreaktionen ignoriert, riskiert Verletzungen oder gesundheitliche Folgen.

Gerade ambitionierte Läufer:innen neigen dazu, Beschwerden zu bagatellisieren. Wir empfehlen daher: lieber einmal zu viel abklären lassen als einmal zu wenig. Oft können schon kleine Korrekturen – etwa an der Trainingssteuerung oder der Lauftechnik – große Wirkung zeigen.

Für wen ist ein sportmedizinischer Check besonders zu empfehlen? Gibt es Altersgruppen oder Situationen, in denen dieser sogar unerlässlich ist?

Generell empfehlen wir allen Läufer:innen vor einer intensiven Wettkampfvorbereitung einen Check-up, unabhängig vom Alter. Besonders wichtig ist er aber für Einsteiger:innen, für Personen mit längerer Sportpause, Vorerkrankungen oder ab etwa 35 bis 40 Jahren.

In diesen Gruppen steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder orthopädische Probleme, die im Alltag vielleicht gar nicht auffallen, unter hoher Trainingsbelastung aber relevant werden können.

Wie kann ein Check-up darüber hinaus helfen, das Training gezielter und effektiver zu gestalten?

Durch eine Leistungsdiagnostik, etwa per Laktattest oder Spiroergometrie, können wir individuelle Belastungsbereiche definieren. So lässt sich das Training optimal steuern: weder unter- noch überfordern, sondern effizient und angepasst.

Viele Läufer:innen trainieren zu viel im „Graubereich“, nicht locker genug, um zu regenerieren, und nicht intensiv genug, um Fortschritte zu machen. Der Check-up schafft hier Klarheit und spart letztlich auch Zeit und Energie.

Und zuletzt: Ihr persönlicher Tipp für eine gesunde Marathonvorbereitung in den nächsten Wochen und Monaten?

Hört auf euren Körper und vertraut auf fundierte Daten. Eine gute Vorbereitung ist nicht nur eine Frage von Kilometern, sondern von Qualität, Erholung und Gesundheit.

Ein sportmedizinischer Check-up schafft dafür die Basis. Wer sich bewusst vorbereitet, kommt nicht nur sicherer, sondern meist auch schneller ins Ziel.

Unsere Sponsoren